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Der letzte Befehl

Ein Jack-Reacher-Roman von Lee Child
Seitenanzahl:448 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2017
Verlag: Blanvalet Verlag; Bantam Press, London 2011
ISBN:978-3-641-20761-8
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Kurztext / Annotation

Ein knallharter Soldat, ein illegaler Befehl, eine folgenschwere Entscheidung.
Der Einsatzbefehl für den Militärpolizisten Jack Reacher ist eindeutig: Er soll verdeckt und ohne offizielle Unterstützung den Mord an einer jungen Frau aufklären - und anschließend, falls nötig, seine Ergebnisse vertuschen! Denn der Hauptverdächtige ist ein hoch dekorierter Offizier, der gerade von einer geheimen Mission zurückgekehrt ist, und - schlimmer noch - der Sohn eines Senators. Reacher soll niemanden auf die Zehen treten und verhindern, dass die Presse den Fall aufbauscht. Doch was er entdeckt, lässt ihn an der Rechtmäßigkeit seines Auftrags zweifeln - und macht aus Reacher einen Mann, den man fürchten muss.

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anthony Award, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

Beschreibung für Leser

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Mit hundertfünfunddreißigtausend Quadratmetern Grundfläche, dreihundertfünfundvierzigtausend Quadratmetern Bürofläche, achtundzwanzig Kilometern Korridoren und dreißigtausend Beschäftigten ist das Pentagon, der Sitz des amerikanischen Verteidigungsministeriums, das größte Bürogebäude der Welt. Aber es hat nur drei Eingänge, die jeweils in eine bewachte Eingangshalle führen. Ich wählte den Südosteingang, den eigentlichen Haupteingang, der Bus und Metro am nächsten liegt, weil er am belebtesten war und von Zivilangestellten bevorzugt wurde. Ich wollte möglichst viele Zivilisten um mich herum haben, am liebsten in einer endlos langen Schlange, um vor »Zufällen« sicher zu sein - vor allem davor, ohne Warnung erschossen zu werden. Verhaftungen gehen immer mal wieder schief, manchmal versehentlich, manchmal absichtlich, deshalb wollte ich Augenzeugen. Ich wollte zumindest anfangs unter unabhängiger Beobachtung stehen. Das Datum weiß ich natürlich noch. Es war Dienstag, der 11. März 1997, mein letzter Arbeitstag als Angestellter der Leute, die dieses Gebäude erbaut hatten.

Lang ist's her.

Außerdem lag der 11. März 1997 zufällig genau viereinhalb Jahre vor jenem zukünftigen Dienstag, der die Welt verändern würde, deshalb waren die Kontrollen am Haupteingang wie so viele Dinge in der guten alten Zeit gründlich, ohne gleich hysterisch zu sein. Nicht dass ich Anlass zur Hysterie gegeben hätte. Nicht aus einiger Entfernung. Ich trug meinen Dienstanzug - frisch gereinigt, Oberhemd frisch gewaschen, Schuhe auf Hochglanz poliert - mit allen Orden, Ehrenzeichen und Aufnähern, die ich in dreizehn Dienstjahren angesammelt hatte. Ich war sechsunddreißig, hielt mich kerzengerade und marschierte mit festem Schritt: in jeder Beziehung ein vorbildlicher Major der U.S. Army Military Police, wenn man davon absah, dass mein Haar zu lang war und ich mich fünf Tage nicht mehr rasiert hatte.

Damals war für die Sicherheit des Pentagons der Defense Protective Service zuständig, und ich konnte schon aus vierzig Metern Entfernung zehn seiner Kerle in der Eingangshalle ausmachen, was erheblich zu viele zu sein schienen, sodass ich mich fragte, ob das wirklich alles DPS-Männer waren oder ob einige aus unseren Reihen kamen und in dieser Tarnung auf mich warteten. Unsere qualifizierte Arbeit wird hauptsächlich von Warrant Officers ausgeführt, die zur Tarnung häufig in andere Rollen schlüpfen. Sie verkörpern Colonels, Generale, Mannschaftsdienstgrade und alle möglichen anderen Leute und machen ihre Sache gut. Für sie wäre es nichts Besonderes gewesen, hier in DPS-Uniform auf die Zielperson zu warten. Aus dreißig Metern erkannte ich keinen von ihnen, aber andererseits ist die Army eine sehr große Einrichtung, und man hätte Leute genommen, die ich garantiert nicht kannte.

Ich ging weiter, war Teil einer vielköpfigen Menge, die durch die Eingangshalle zu den Türen strömte: Frauen und Männer in Uniform, im Dienstanzug wie ich oder in dem alten Flecktarnanzug, den wir damals noch hatten; Frauen und Männer, die militärisch wirkten, aber keine Uniform, sondern Anzüge oder Arbeitskleidung trugen, und offensichtliche Zivilisten aus beiden Kategorien, die Taschen, Aktenkoffer oder Pakete mit sich führten. Alle diese Menschen wurden langsamer, bewegten sich seitlich und gingen weiter, als der breite Strom sich vor den Einlasskontrollen zu einem Rinnsal aus Einzelgängern oder kollegialen Duos verengte. Ich reihte mich einzeln hinter einer Frau mit blassen, nicht abgearbeiteten Händen und vor einem Kerl in einem blauen Anzug ein, der an den Ellbogen glänzte. Beides Zivilisten, Bürohocker, vermutlich irgendwelche Analysten, also genau das, was ich brauchte. Unabhängige Beobachter. Es war kurz vor Mittag. Dieser Märztag war sonnig und schon ein bisschen warm. Frühling in Virginia. Jenseits des Flusses würden die Kirschbäume bald zu neuem Leben erwachen. Die berühmte Blüte stand unmittelbar bevor. Übera