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The Sun Is Also a Star

Ein einziger Tag für die Liebe von Nicola Yoon Rezension verfassen
Bewertung:


Natasha soll aus New York abgeschoben werden. Sie kommt aus Jamaika und ist mit ihren Eltern illegal. Während sie am letzten Tag noch versucht alles zu retten, trifft sie Daniel.
Für Daniel ist es ein Zeichen. Sowas wie Liebe auf den ersten Blick und schon bald versucht er Natasha von der Liebe und dem poetischen Leben zu überzeugen.
Doch die Abschiebung rückt immer näher und die Zeit läuft davon.

?The Sun is also a Star? von Nicola Yoon ist wahrscheinlich jedem ins Auge gesprungen. Das bunte, wunderschöne Cover hat mich magisch angezogen.
Ich habe einen Jugendroman erwartet, der die Liebe auf den ersten Blick behandelt und ein richtig typisches kitschiges Ende bereithält.
Doch das Buch ist ganz anders, als ich es erwartet habe.
Ich kannte den Schreibstil noch nicht und jetzt wo ich grade das andere Buch der Autorin lese, merke ich, dass sie einen wirklich besonderen Stil und einen ungewöhnlichen Aufbau pflegt, der ihre Geschichten aber so lebendig macht.
Das Buch ist kapitelweise anderen Personen oder Geschichte zugeordnet. Die meisten Kapitel sind aus Daniels oder Natashas Sicht und wir erleben ihre Gedanken und Gefühle hautnah mit.
Aber auch ein paar andere Personen kommen so zu Wort, die gar nicht super wichtig für die Geschichte sind aber ohne sie, würde das Buch auch nicht funktionieren.
Einige Kapitel enthalten einfach die Geschichten der Personen. Quasi die Hintergrundstory, damit man versteht, was alles dazu gehört hat, damit alles grade so passiert wie es passiert.
Ich habe einen solchen Aufbau in noch keinem Buch erlebt.
Irgendwie wirkt das Buch dadurch gefühlvoller und tiefgründiger.
Ich finde, dass das Buch und seine Figuren etwas Zartes haben, was mich sehr berührt hat.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen!

von LadyIceTea, 31. Mai 2017
Bewertung:

?The Sun is also a Star? erzählt von der Begegnung von Natasha und Daniel. Zwei junge Menschen, deren ethnische und familiäre Hintergründe und vor allem Zukunftsaussichten kaum unterschiedlicher sein könnten. Dennoch erzählt die Geschichte sehr kurzweilig und unterhaltsam, man ahnt es bereits, von ihrer Liebe auf den ersten (oder auch zweiten) Blick.

Allein vom Klappentext her hatte mich das Buch ursprünglich gar nicht so interessiert, da ich aber vom Vorgänger ?Du neben mir?? richtig begeistert war, hab ich diesem doch eine Chance gegeben. Zum Glück!

Schon der Einstieg fiel mir wieder sehr leicht, wozu die angenehm kurzen bis äußerst kurzen Kapitel ihren Teil beitrugen. Man wechselt regelmäßig zwischen den Sichtweisen der beiden Protagonisten, was für Abwechslung sorgt und inhaltliche Längen gutvermeidet. Gelegentlich sind ein paar Kapitel eingestreut, die ein wenig mehr über einige der auftauchenden Nebenfiguren erzählen. So erfährt man für das tiefere Verständnis der Story wichtige Hintergründe. Mir persönlich haben diese kurzen Ausflüge sehr gut gefallen, sie sind aber teilweise schon ein wenig ein Bruch in der Geschichte und drosseln das Tempo. Ich kann mir zumindest vorstellen, dass sie Geschmackssache sein könnten.

Die Protagonisten Natasha und Daniel waren mir grundsätzlich sehr sympathisch, wobei vor allem Natasha schon einige Ecken und Kanten hat. Aber genau diese sorgten dafür, dass vor allem die Dialoge zwischen den beiden einfach ein Genuss waren. Natürlich ahnt man von Anfang an, wie sich die Gefühle der beiden entwickeln, aber dennoch waren die kleinen Sticheleien (wenn man sie als solche bezeichnen kann) verdammt unterhaltsam.

Letztendlich werde ich zwar das Gefühl nicht los, dass mich das Buch in seinem grundsätzlichen Aufbau schon ein wenig an ?Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf dem ersten Blick? von Jennifer E. Smith erinnert, aber es ist einfach so unterhaltsam, sympathisch und kurzweilig geschrieben, dass ich es fast in einem Rutsch verschlungen habe und eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen möchte!

25. Mai 2017
Bewertung:

Daniel lernt Natasha durch Zufall kennen und verliebt sich in sie. Doch Natasha ist von ihm nicht überzeugt und sieht auch keine Zukunft für beide, da sie an diesem Tag abgeschoben werden soll.
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, einmal von Daniel und dann von Natasha erzählt. Bei diesem Buch muss man sich die ersten Seiten erkämpfen dann wird es aber sehr spannend.

von Martina Lindenthal
Bewertung:

Daniel und Natasha, zwei junge Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, treffen sich in New York. Was jedoch für Daniel wie Schicksal erscheint, ist für Natasha nur Zufall. Und, was Daniel zu dem Zeitpunkt nicht weiß, er wird nicht lange Zeit haben, Natasha auch davon zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind. Denn schon heute Abend muss sie, wegen der Abschiebung ihrer Familie, das Land verlassen... Eine unlösbare Aufgabe? Oder das Einzige, das zählt? Lasst euch überraschen :)

Vorab sollte ich sagen, dass ich eigentlich so gut wie nie Bücher lese, in denen es um reine Liebesgeschichten geht. Ich war jedoch, auf Grund der mehr als positiven Resonanzen auf Nicola Yoons Debut "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt", welches ich bislang nicht gelesen habe, einfach zu neugierig! Ich konnte mir dieses Buch einfach nicht entgehen lassen. Tja, was soll ich sagen... Diese Geschichte hat mich definitiv überrascht, denn es ist weit mehr, als eine "normale" Liebesgeschichte...
Es ist die Geschichte von Daniel und Natasha, aber auch von Träumen, verpassten Chancen und ungesagten Dingen, die vielleicht doch gesagt werden sollten. Eine Geschichte über Familie, Rassismus und vielen Emotionen, sowohl gute, als auch schlechte...
Ja, vermutlich hört ihr es bereits heraus: Ich bin begeistert! Aber nicht nur, weil mehr dahinter steckt, als das Offensichtliche, sondern auch viele Themen anders verlaufen, als erwartet. Ich dachte zum Beispiel, dass die Liebe und Natashas Abschiebung das Dauerthema wären, aber die Autorin erweckt die Geschichte und die Erlebnisse der beiden derart zum Leben, dass selbst mir als Leser das vermeintlich "Unvermeidbare" zwischendurch beinahe entfiel! Sehr schön gemacht!

Jetzt fragt ihr euch sicher, wie sie das macht? Dafür sind mehrere Details verantwortlich, Zum einen erzählt sie die Geschichte im Wechsel aus Natashas und Daniels Perspektive, verpackt in kurze Kapitel, was die knapp 400 Seiten sehr kurzweilig werden lässt.
Zum anderen lässt sie damit den Leser tief in die Charaktere eintauchen. Wir lachen mit dem Romantiker Daniel, dessen Handlungen von Liebe, Glaube und sonstigen Dingen geleitet werden, die man nicht nur schwarz/weiß sehen kann. Aber wir schmunzeln auch über Natasha, die eher in die Kategorie Skeptiker gehört. Sie glaubt weder an die Liebe noch an die Seele oder ähnliches. Sie ist eher pragmatisch veranlagt und vertraut auf Fakten, die sich wissenschaftlich erklären lassen.
Zwischen diesen zwei Extremen finden wir die Dialoge der beiden, die einen mit viel Wortwitz, aber auch Ernstem zum Nachdenken bringen.
Diese Szenen haben mir besonders gut gefallen, weil sie mich ein Stück weit an mich und meinen Mann erinnern. Ok, wir sind natürlich beide nicht ganz so ausgeprägt wie die Protagonisten des Buches -und natürlich sind die Geschlechter vertauscht ;)-, aber wir leben schon eine ganze Weile mit unterschiedlichen Gedanken zu solchen Themen. Und -ähnlich wie Natasha und Daniel- nehmen wir diese Diskussionen gerne mal in witziger Weise auf und "fachsimpeln" :). Ich finde es wichtig, in diesen Belangen eine eigene Überzeugung zu haben, aber noch wichtiger ist, die des Anderen ebenso zu akzeptieren. Ich finde diesen "Appell" hat die Autorin wirklich schön in die Geschichte verwoben und wird hoffentlich den ein oder anderen zum Nachdenken anregen.

Für mich ist "The sun is also a star" eine rundum gelungene, fesselnde und mitreißende Geschichte voller Emotionen, ohne je kitschig zu sein. So warmherzig und berührend, dass ich wohl schon bald "Du neben mir..." zur Hand nehmen werde :)

16. April 2017
Bewertung:

Als ich in der Vorschau gesehen habe, dass von Nicola Yoon ein neues Buch auf deutsch veröffentlicht wird, habe ich mich sehr gefreut! Ihr letztes Buch ?Du neben mir? hat mir nämlich ausnehmend gut gefallen.
Die Geschichte, die Nicola Yoon uns erzählt spielt an einem Tag. Natasha, eine Jamaikanerin hält sich illegal in den Staaten auf und wird am Ende des Tages das Land mit ihrer Familie verlassen müssen. Das ist für das 18jährige Mädchen natürlich eine Katastrophe, schließlich lebt sie seit ihrem 8. Lebensjahr in den USA. Sie lässt aber nichts unversucht und rennt selbst an ihrem letzten Tag zu den Behörden um die Abschiebung doch noch zu verhindern. So trifft sie durch einen Zufall auf Daniel, einem Amerikaner mit koreanischer Abstammung. Er ist auf den Straßen unterwegs, weil er ein wichtiges Vorstellungsgespräch bezüglich seiner Aufnahme in Yale hat. Durch weitere Zufälle kommt es, dass er Natasha das Leben rettet und den Tag mit ihr verbringt.
Nicola Yoon hat einen ganz fantastischen Schreibstil! Ich finde, dass sie sich von der Masse abhebt und Jugendbücher mit viel Tiefe schreibt, die auch Erwachsene zum Nachdenken anregen. Sie hat es geschafft mir die Charaktere nahe zu bringen und mir ihre Gedanken und Gefühle zu vermitteln. Denn wir lesen abwechselnd aus Natashas und Daniels Sicht. So wird deutlich, dass Natasha und Daniel ganz unterschiedliche Charaktere sind und das hat die Geschichte so interessant gemacht.
Natasha ist sehr realistisch und vertraut auf die Wissenschaft. Hoffnung macht sie sich selten, denn so kann sie nicht zu sehr enttäuscht werden. Daniel ist ein Träumer. Er schreibt gerne Gedichte und glaubt an die Liebe auf den ersten Blick. An nur einem Tag lernen sich Natasha und Daniel kennen und es ist etwas ganz Besonderes. Und genau das ist auch der einzige Kritikpunkt, der mir einfällt. Es ist für einige sicherlich schwer vorstellbar, dass zwei 18jährige sich an einem einzigen Tag Hals über Kopf ineinander verlieben und sogar daran denken ihren ganzen Lebensweg deshalb umkrempeln. Wen das aber nicht stört und wer auf Romantik steht, der wird mit dem Buch sehr viel Spaß haben. Mir persönlich hat das auch nicht so viel ausgemacht, denn die Charaktere erleben so viel miteinander, sodass man zum einen den Eindruck hat, dass viel mehr Zeit vergangen ist und zum anderen finde ich die beschriebenen Gefühle nachvollziehbar.
Zudem lernen wir auch noch weitere Charaktere kennen, denen Natasha und Daniel an diesem Tag begegnen. Nicola Yoon lässt diese in kurzen Kapiteln ebenfalls zu Wort kommen und so erhalten wir Hintergrundwissen und können dadurch viele Zusammenhänge der Geschichte besser verstehen.
Ich fand auch die Themen interessant, die Nicola Yoon in ihrer Geschichte angesprochen hat, wie z.B. die eigene kulturelle Identität, Abschiebung und familiäre Probleme. Diese Themen wurden auch nicht nur so nebenbei erwähnt, sondern sie spielten eine wichtige Rolle für die Geschichte und die Charakterentwicklung und machten sie für mich nur noch lesenswerter.
Ich habe ?The Sun is also a Star? sehr gerne gelesen, vergebe 4,5 Sterne und freue mich schon auf das nächste Buch von Nicola Yoon!

29. März 2017
Bewertung:

Ein Roman einer amerikanischen Schriftstellerin mit jamaikanischen Wurzeln bewirkt natürlich eine hohe Glaubwürdigkeit der Gefühle eines jamaikanischen Mädchens in den USA.
Natascha ist von Abschiebung aus den USA bedroht. Ein Thema, mit dem sich heute unter Trump vermutlich viele Menschen auseinandersetzen müssen.

Abgesehen von einigen Einschüben wechseln die Kapitel zwischen Natascha und Daniel. Sie haben deutlich unterschiedliche Erzählstimmen. Das ist gut gemacht und hebt das Buch aus der Masse vergleichbarer Jugendbücher heraus. Es wirkt auf mich sehr emotional.
Die Kapitel sind betont kurz und enthalten oft viel Informationen. Der Text ist konzentriert und wirkungsvoll. Das müsse Leser älteren Datums, wie ich, etwas aufpassen. Die Informationsfülle ist auf ein jugendliches Publikum angepasst. Die Situation spitzt sich schnell zu, die Zeit drängt. Dadurch erhält die Handlung ein hohes Tempo. Langsame Oldtimer (ich!) müssen sich ranhalten.
Eigentlich wundert mich, dass es alles so schnell geht. Eine Beziehung muss sich normalerweise erst entwickeln, doch Natascha und Daniel haben offensichtlich die gleiche Wellenlänge.

Etwas irritierend sind die Ausblicke in die Zukunft von einzelnen Nebenfiguren. Das können doch eigentlich nur Prognosen sein, doch behauptet wird als Fakt. Los wird doch rückblickend erzählt und die Haupthandlung liegt in der Vergangenheit. Das merkte man zunächst nicht.

Aber das Buch ist wirklich klug gestaltet. Die Familiensituationen der beiden Protagonisten sind nicht einfach. Die beiden sind aber intelligent und sind auch zur Selbstironie fähig. Deswegen mag ich beide! Es dauert nicht lange, und das Paar ist verliebt. Aber zunächst gilt es, die schwierigen Situationen zu meistern, das heißt auch, sich gegen die Familie zu behaupten und für sich selbst einzustehen, und zusammenzuhalten solange es geht.

von yellowdog, 21. März 2017