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Nachtengel - Nemesis

Roman - Der Auftakt der packenden »New York Times«-Bestseller-Saga »Nightangel« von Brent Weeks
Seitenanzahl:736 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2024
Verlag: Blanvalet
ISBN:978-3-641-18939-6
€ 9,99 inkl. MwSt. noch nicht eingetroffen, voraussichtlich ab 05/2024 lieferbar Auf meinen Merkzettel
Kurztext / Annotation

Er ist der Nachtengel, und seine Waffe sind die Schatten: Der Auftakt der packenden »New York Times«-Bestseller-Saga »Nightangel«.
Der Nachtengel dient der Rache, der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit. Kylar Stern ist diese Verkörperung der Vergeltung. Die Macht des schwarzen Ka'kari hat ihn zum besten Assassinen der Welt gemacht. Und doch hat er geschworen, nie wieder zu töten. Da wird ein weiterer Ka'kari entdeckt, und niemand sollte über so eine Macht verfügen. Wenn Kylars Plan aufgeht, wird er nicht einmal töten müssen, um das Artefakt in Sicherheit zu bringen. Aber seine Feinde sind so mächtig, dass die Lösung nur in den Schatten zu finden ist - und der Nachtengel muss zurückkehren!
Lernen Sie den Assassinen Kylar Stern in der »Schatten-Trilogie« kennen. Erfahren Sie in der »Nightangel-Saga« wie seine Geschichte weitergeht. Erfahren Sie in der E-Shortstory »Nachtengel. Der Ursprung«, wie alles begann.

Brent Weeks wurde in Montana geboren und wuchs auch dort auf. Seine ersten Geschichten schrieb er auf Papierservietten und Stundenplänen. Doch tausende Manuskriptseiten später konnte er endlich seinen Brotjob kündigen und sich ganz darauf konzentrieren, was er wirklich machen wollte: Schreiben. Seither wurde er mehrfach für sein Werk ausgezeichnet und ist ein fester Bestandteil der »New York Times«- und der SPIEGEL-Bestsellerliste. Brent Weeks lebt heute mit seiner Frau und seinen Töchtern in Oregon.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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Kapitel 1

Einen Unschuldigen töten

Er ist jung und vermutlich unschuldig, und ich wünschte, es würde einen Unterschied machen. Wenn er sich in den nächsten drei Minuten nicht von der Stelle rührt, muss der Junge sterben.

Die meisten Leute verstehen meine Arbeit nicht: Sie glauben, der Mord wäre das Schwere.

Am Anfang vielleicht - wenn man vierzehn ist, sich unter einem Bett versteckt, laut keuchend, die Knöchel weiß auf dem Stahl, die Augen heiß von den Tränen von morgen, und Schritte sich nähern.

Aber selbst dann war nicht der vorbestimmte Tod das Schwere; das Schwere waren die Lebenden. Sie halten sich nie an den Plan. Die Lebenden drängen sich immer in den Vordergrund, folgen den Todgeweihten auf dem Fuß, als wollten sie, wenn nun sie dem Tod begegnen, nur mal mit einem Nicken grüßen und dann weitergehen.

Bei meinem ersten Mal ist es die Dienstbotin in einer Burg gewesen, die nach ihrem nichtsnutzigen Geliebten schauen wollte, den zu töten ich ausgesandt worden war. Er wollte sie verlassen, nun ging stattdessen sie mit ihm in die Ewigkeit. Mein erster Mord an einem unschuldigen Menschen.

Jetzt ist es dieser Junge.

Was macht ein Kind um diese Zeit draußen beim Ballspielen? Was hat er ausgerechnet hier zu suchen?

Von meinem Beobachtungsplatz aus kommt es mir vor, als sei er tausend Schritt entfernt, winzig klein auf der anderen Seite eines Abgrunds an Erfahrung, und ich allein oben auf einem Felsvorsprung - obwohl er einfach nur unten auf dem Boden ist und ich oben auf dem Dach auf der anderen Seite der Gasse bin.

Der Junge hat sich ein paar Steine hingelegt, die die Breite des Tores anzeigen sollen. Während ich ihn beobachte, wirbelt er um einen imaginären Verteidiger herum, lässt den Ball einmal aufspringen und tritt ihn dann gegen die Mauer des gesicherten Anwesens.

Ka-tunk, ka-tunk, ker-tschunk.

Immer wieder und wieder. Er reckt die Hände und macht ein Geräusch wie eine Beifall grölende Menge. Ein kleiner Junge, vielleicht zwölf, voller Dummheiten und großer Träume. Vielleicht glaubt er, seinen einzig möglichen Ausweg aus diesen Elendsvierteln gefunden zu haben.

~Erinnert dich das an jemanden?~

Ich ignoriere die Stimme des Ka'kari in meinem Kopf. Wäre das verdammte Ding nicht so hilfreich - wenn es Lust dazu hat -, würde ich es so weit von mir wegschleudern, wie ich kann.

Die Dämmerung ist eine brennende Lunte, und bald wird die Sonne erbarmungslos am Horizont explodieren und alles enthüllen, was ich getan oder zu tun versäumt habe. Doch noch warte ich, in der Hoffnung, irgendeine dritte Möglichkeit zu finden.

Ka-tunk, ka-tunk, ker-tschunk.

Er ist nur ein Kind.

Aber er gibt seine Ballübungen einfach nicht auf.

Ich weiß, was das bedeuten könnte. Doch werde ich es auch wirklich tun?

Ja. Ja, das werde ich. Sie ist es wert. Sie verdienen Gerechtigkeit.

Gut, das war's. Der Morgen bricht an. Die Zeit ist um. Für uns beide.

Ich setze mich in Bewegung, lasse mich lautlos vom Dach in die tieferen Schatten der Gasse fallen.

Ka-tunk, ka-tunk, ker...

Ich komme aus dem Nichts angeschossen und schnappe mir den Ball aus der Luft. Sogar mit der linken Hand, einfach so. Vielleicht habe ich meine Berufung verfehlt. Ich hätte im Straßenballspiel ganz groß rauskommen können.

Dem Jungen klappt die Kinnlade herunter, und seine Augen werden bei meinem Anblick lächerlich groß. Es ist für mich durchaus ein wenig befriedigend, nach dem Motto: »Ich bin ja so stolz, dass ich kleine Kinder erschrecken kann.« Ist das etwa eine der dunklen Freuden der Macht, vor denen mich Graf Drake zu warnen versucht hat? Ich habe mich nicht eigens in Schale geworfen, um Eindruck zu schinden. Heute Nacht - genau genommen heute Morgen - trage ich meine grau-schwarz ge