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Cursed Love

Roman von Tanja Voosen
Seitenanzahl:464 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2020
Verlag: Heyne Verlag
ISBN:978-3-641-26086-6
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Kurztext / Annotation

Die 17-jährige Mia hat ein gebrochenes Herz. Und nun soll sie den ganzen Sommer bei ihren Verwandten auf Whidbee Island verbringen. Sie rechnet mit Langeweile, Einsamkeit und unendlichem Liebeskummer. Aber nicht damit, dass sie hier Joe begegnet, der ihr mit seinen braunen Augen und dem traurigen Lächeln vom ersten Moment an auf seltsame Art nahe ist. Doch warum trifft er ständig irgendwelche anderen Mädchen? Verhält sich ihr gegenüber abwechselnd sehr vertraut und dann wieder dunkel ablehnend? Und wieso ist seine Zwillingsschwester so wütend auf Mia?

Tanja Voosen wurde 1989 in Köln geboren und schreibt seit ihrem Abitur Kinder- und Jugendbücher. Neben ihrem Vollzeitjob als Dosenöffnerin für ihren Kater Tiger lässt sie sich gerne von ihrer Schwester zu verrückten Abenteuern überreden oder kauft ständig neue Hüte. Wahre Magie besteht für sie aus guten Geschichten, einer Tasse Kaffee und lustigen Gesprächen mit ihren Freunden. Heute lebt und arbeitet sie in der Eifel und ist immer auf der Suche nach neuer Inspiration. Zuletzt bei Heyne fliegt erschienen: MY FIRST LOVE und MY SECOND CHANCE.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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KAPITEL 1

Die Fähre hatte erst vor wenigen Minuten abgelegt, und ich wäre schon jetzt am liebsten über die Reling gesprungen und das Stück zum Festland zurückgeschwommen. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Den ganzen Sommer auf einer Insel verbringen! Ich! Auf solchen Inseln gab es Sandstrände, blauen Himmel und überall lächelnde Touristen, die das Abenteuer ihres Lebens suchten. Da gehörte ich ganz bestimmt nicht hin. Seufzend nahm ich mein Handy aus der Jackentasche, um meine Musik lauter zu drehen. Munn sang mir gerade ins Ohr, dass sein Herz an zwei Orten gleichzeitig war, und genauso fühlte ich mich auch. Nicht zuletzt wegen des Hintergrundfotos, das für einige Sekunden aufleuchtete. Ich hatte es einfach nicht über mich gebracht, es zu löschen. Seufzend entsperrte ich das Display und starrte in mein eigenes, lächelndes Gesicht, an der Seite von Franklin. Dabei war an dem Tag so ziemlich alles schiefgelaufen. Platter Autoreifen, der Kinofilm ein Reinfall und unser Lieblingsrestaurant hatte unerwartet geschlossen. Unser Katastrophen-Date. Und gleichzeitig das allerschönste. Jemanden zu vermissen war das grausamste Gefühl. Allein seinen Namen zu denken tat weh. Mit hämmerndem Herzen öffnete ich die Einstellungen, zögerte dann aber. Du kannst das, gib dir einen Ruck! Immerhin trug mich gerade eine Fähre weit, weit weg von allem, und mehr Abstand konnte ich nun wirklich nicht zwischen mich und die vergangenen Monate bringen. Ich holte tief Atem und scrollte durch die Bildergalerie mit meinen Lieblingsfotos. Die hatte ich mir viel zu lange nicht mehr angesehen - dabei war ich auf einige echt stolz. Kurzerhand wählte ich das mit dem Sonnenblumenfeld aus, und mit einem Knopfdruck waren Franklin und ich Geschichte.

Zumindest unser Foto. Wieso fühlte sich das nur so furchtbar an?

Meine Playlist endete mit diesem Song, da hörte ich schon meine Geschwister.

»Elise, komm mal! Ich glaube, Mia will vom Schiff springen.«

Mein Bruder Tucker tauchte neben mir auf, die blonden Haare zerzaust vom Wind. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich erst aussah. Denn während er und meine Schwester sich im Inneren des Schiffs aufgehalten hatten, war ich draußen geblieben und hatte dabei zugesehen, wie der weiße Leuchtturm von Mukilteo immer kleiner geworden war. Meine eigene Frisur musste inzwischen Vogelscheuchen-Status erreicht haben. Vielleicht passte sich mein Aussehen aber auch nur meinem Inneren an: das Chaos auf zwei Beinen.

»Wie kommst du denn darauf?«, fragte Elise. Sie war Tucker anscheinend gefolgt und stand nun links von mir. »Mia weiß, dass sie keine Meerjungfrau ist.«

»Wieso sollte denn eine Meerjungfrau von einem Schiff springen?«, fragte Tucker.

»Na, in dem einem Netflix-Film hat sie es getan, um jemanden zu retten.«

»Mia kann nicht mal ein Spiegelei retten, wenn es anbrennt«, meinte mein Bruder.

Genervt nahm ich meine Kopfhörer ab. »Ich kann sehr wohl kochen!«, empörte ich mich. »Ohne mich würdet ihr zwei regelmäßig verhungern. Und überhaupt, ich genieße nur den Ausblick auf ...«, einen Ozean voller Tränen, von Mädchen wie mir, die irgendwelchen Jungs nachtrauerten, »... das wunderschöne Meer.«

»Pah! Verhungern!«, grummelte Tucker. »So oft sind Mom und Dad jetzt auch nicht weg. Und alles, was du kochst, ist angebrannt oder versalzen, also bitte.«

Manchmal hatte ich das Gefühl, seitdem er sechzehn geworden war, wurde er von Tag zu Tag unausstehlicher. Da war Elise mit ihren vierzehn um einiges ruhiger.

»Besser als jeden Tag nur Pizza«, erwiderte ich.

»Ich finde dein Essen lecker«, kam Elise mir zu Hilfe. Sie sah mich an und gab mir dann einen leichten Stupser. »Du machst die ganze Zeit das Du-weißt-schon-was-Gesicht.«

»Beim letzten Blick in den Spiegel war ich noch nicht Voldemort.«

»Sie meint dein Mein-Freund-hat-mit-mir-Schluss-gemacht-Gesicht.« Tucke