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The Something About Him

von Rachel Higginson
Auflage:1. Auflage
Seitenanzahl:398 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2020
Verlag: LYX.digital
ISBN:978-3-7363-0797-1
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Kurztext / Annotation

Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten - und doch perfekt füreinander sind...

Dillon Baptiste hat es geschafft: Sie führt die Sterneküche eines der angesagtesten Restaurants in der Stadt - und merkt schnell, dass sie total überfordert ist. Da kann sie es gar nicht gebrauchen, dass Vann Delane, der große Bruder ihrer besten Freundin, in jeder Notlage auftaucht und versucht, den Ritter in glänzender Rüstung zu spielen. Dillon will niemanden, der sie rettet, und schon gar nicht Vann, der glaubt, alles besser zu wissen. Und doch schlägt ihr Herz jedes Mal schneller, wenn sie ihm begegnet ...

'Man verliebt sich beim Lesen gleich mit!' SCHMEXY GIRL BOOK BLOG

Abschlussband der OPPOSITES-ATTRACT-Serie von Bestseller-Autorin Rachel Higginson




Rachel Higginson wurde in Nebraska geboren und verbrachte ihre College-Jahre damit, die Welt zu bereisen. Sie verliebte sich in den Zauber von Paris, Osteuropa, indisches Essen und die traumhaften Strände von Sri Lanka. Heute ist sie verheiratet und hat fünf wunderbare Kinder.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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1. Kapitel

Als kleines Mädchen sammelte ich Persönlichkeiten. In die Haut einer anderen Person zu schlüpfen war für mich Kunstform und heimliche Herausforderung zugleich, ein Wettbewerb mit mir selbst, den ich immer gewann. Je weniger von meinem eigentlichen Ich zum Vorschein kam, desto leichter fiel es mir, mich an die verschiedenen Situationen anzupassen, die ich durchleben musste.

Und je älter ich wurde, desto klarer erkannte ich, dass diese Erlebnisse meist zur Kategorie »schrecklich« oder »traumatisch« zählten. Zumindest traf dies auf jene Erfahrungen zu, die bei mir die deutlichsten Spuren hinterlassen hatten. Die größten Narben.

Ich vertraute auf diese Ersatzpersonen, in die ich wie ein Chamäleon hineinschlüpfte, um mich nahtlos einzufügen. Das Sammeln von verschiedenen Charakteren hatte mich immer wieder gerettet. Es war die einzige Konstante, auf die ich mich als Kind verlassen konnte. Und sie war mir bis ins Erwachsenenleben gefolgt, durch die rauen Gewässer des Alltags und Berufslebens, und half mir bei meinen Bemühungen, all das zu überstehen.

Für meinen Dad zog ich Prinzessinnenkleider an, schüttelte Erwachsenen die Hand und begrüßte sie mit einem kleinen Knicks. Ich ertrug die Geschäftskonferenzen, zu denen er mich noch spätabends schleifte, und gab vor, dass es mir Spaß machte, stundenlang die Wand anzustarren. Ich lächelte seine alternden Freunde mit schon schütterem Haar, aber mehr Geld, als ihnen guttat, freundlich an und gaukelte vor, dass es mir nichts ausmachte, wenn ihre Hände ungebeten über meinen Hintern streiften. Ich spielte die perfekte Tochter, und er gab den gleichgültigen, selbstsüchtigen Vater.

Für meine Mom trug ich Partykleider und High Heels und lachte über all die derben Witze, die ich noch nicht verstand. Ich badete geduldig ihre schlechten Entscheidungen aus und unterstützte sie in ihrer ungesunden Hörigkeit meinem Vater gegenüber. Ich machte keine Hausaufgaben, damit wir mit ihren zügellosen Freunden abhängen konnten. Ich erwähnte weder die Schultheateraufführungen, die sie vergaß, noch die Ballettproben, die ich ausfallen lassen musste, weil sie am Wochenende an den Strand fahren wollte. Ich war ihre beste Freundin, nicht ihre Tochter. Und sie liebte mich mehr als alles andere auf der Welt. Diese Liebe beruhte auf Gegenseitigkeit, auch wenn nur ich mich an die bitteren Fakten und schlechten Seiten unserer Beziehung erinnerte.

In der Schule bekam ich Supernoten und beantwortete jede Frage, wenn ich aufgerufen wurde. Ich war im Schülerrat und Sprecherin der Oberstufe. Ich gab Nachhilfe. Und war Kapitänin des Basketballteams. Wie jeder Teenager klaute ich den billigen Fusel aus der Bar meiner Mom, und Dads Geld finanzierte den Unfug, den wir anstellten. Ich sagte Ja zu allem und jedem. Jungs, Partys und Drogen, einem Leben voller Spaß und ohne Pflichten und Verantwortung. Auch wenn ich eigentlich Nein sagen wollte.

Und wenn ich tatsächlich mal Nein sagte, hörte niemand darauf. Ich hatte zu oft Ja gesagt, um noch ernst genommen zu werden. Ich spielte meine Rolle als Partygirl zu gut.

Alle meine Rollen spielte ich viel zu gut.

Ich war Dillon Baptiste, das Mädchen, das jeder mochte, weil es niemand kannte.

Jedenfalls kannte niemand mein wahres Ich.

Bis zum Schulabschluss hatte ich unzähligen Menschen hunderte von Rollen vorgespielt. Und ich hasste den Menschen, der ich vorgab zu sein.

Denn das war nicht ich.

Am Schlimmsten war jedoch, dass ich selbst nicht wusste, wer ich eigentlich war.

Und wusste es noch immer nicht.

In den ersten Jahren nach der Schule erwischte mich die Depression mit voller Wucht. Ich hatte keine Ahnung, welche Richtung ich einschlagen sollte, weil es kein Ziel in meinem Leben gab. Und ich hatte kein Ziel, weil ich nicht wusste, was ich wollte. Was daran lag, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, wie ich das auch nur herausfinden sollte.

Un