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Elyanor 1: Zwischen Licht und Finsternis

Auftakt zur Romantasy-Saga ab 14 Jahren von Alexandra Stückler-Wede
Seitenanzahl:512 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2019
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
ISBN:978-3-522-65423-4
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Kurztext / Annotation

Kann Liebe eine uralte Feindschaft überwinden? - Teuflisch gute Romantasy Lya ist hübsch, schlagfertig - und die Tochter des Teufels. Um ihre Ausbildung abzuschließen, reist sie nach London, wo sie prompt auf den unterkühlten Zayden trifft. Ihr Instinkt warnt sie vor ihm, und zu Recht: Zayden will Lya unbedingt tot sehen und setzt alles daran, ihr das Leben zu nehmen. Sie sind wie Licht und Finsternis - und trotzdem ziehen sie sich auf unerklärliche Weise an. Und eines wird Lya schnell klar - Zayden ist kein gewöhnlicher Mensch.

Alexandra Stückler-Wede wurde 1996 in der Nähe von Hannover geboren. Die Autorin lebt mit ihrem Mann im Herzen von München, wo sie Elektro- und Informationstechnik studiert hat und sich nun ganz der Literatur widmet. Ihre ersten Geschichten verfasste Alexandra bereits mit sieben Jahren. Neben dem Schreiben bloggt sie als @alexandra_nordwest auf Instagram über Bücher und das Autorenleben oder reist mit Rucksack und Zelt um die Welt. Zu ihren liebsten Genres gehört alles, was mit fantastischen Welten, tiefen Gefühlen, Spannung und Magie zu tun hat. Genauso wie ihr Herz an dunklen Geheimnissen, verworrenen Schicksalen und Charakteren hängt, die immer wieder über sich hinauswachsen. Alexandra schreibt außerdem unter dem Pseudonym Alexandra Flint.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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Kapitel 1

Da stand ich also. Ich konnte es nicht fassen, dass mein Vater es geschafft hatte, mich dazu zu überreden. Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass ich realistisch gesehen auch gar keine andere Wahl gehabt hatte.

Es war ein Befehl gewesen. Und ich hätte einen Teufel getan, ihn meinem Vater abzuschlagen. Da könnte er mich genauso gut bei lebendigem Leib im ewigen Feuer schmoren lassen, es würde auf dasselbe hinauslaufen.

Außerdem war es mehr oder weniger auch meine einzige Chance gewesen, überhaupt herzukommen. Diese Bedingung oder gar nicht.

Trotzdem milderte das nicht im Geringsten meine Wut. Ich hatte einfach gehofft, dass er endlich damit beginnen würde, mich wie eine Erwachsene zu behandeln und nicht mehr wie sein kleines Mädchen, schließlich war das hier meine letzte Prüfung, bevor ich offiziell meine Lizenz bekommen würde.

Tja, ich hatte mich anscheinend getäuscht.

Seufzend zog ich mir den Trageriemen meiner Ledertasche über die Schulter und lief über den kleinen, unebenen Schulhof des King Albert College auf den imposanten Eingang zu. Einige mittlerweile kahle Bäume reckten ihre schwarzen Äste in den Himmel, als wollten sie um Gnade flehen, während ihre Wurzeln, die fest im Erdreich verankert waren und die Platten des Hofes teilweise aufgerissen hatten, sie unweigerlich auf dem Boden hielten.

Das College war ein historischer Bau aus hellem, massivem Stein mit unzähligen Bögen, Giebeln und Türmchen und einer Menge schiefer Wasserspeier, die mich an meine Verwandten zu Hause erinnerten. Gotische Spitzbögen mit Verzierungen und Mustern rahmten die unzähligen großen und kleinen Fenster ein, als wären sie kostbare Gemälde. Das Dach war mit schwarzen, schweren Ziegeln gedeckt, die an einigen Stellen Flecken von Flechten und anderen Pilzen trugen - und auch wenn es gerade trocken war, schienen die Ziegel vom letzten Regen zu glänzen.

Auf dem höchsten Turm wehte eine schon etwas fadenscheinige Flagge, die eine Krone zeigte, die vor zwei überkreuzten Klingen auf rotem Stoff thronte.

Alles in allem erinnerte mich dieser Bau an das Haus, in dem ich in meiner Heimat lebte und aufgewachsen war, und es barg eine gewisse Ironie, dass Menschen etwas erbauten, das solche Ähnlichkeit mit dem hatte, was sie seit Jahrtausenden fürchteten.

Ich hob eine Augenbraue und richtete meine Augen wieder auf die breiten, ausgetretenen Stufen, die zu dem doppelflügligen Haupteingang führten. Über der massiven Tür aus dunklem, altem Holz waren lateinische Sprüche und Verse eingeschlagen, die mich unwillkürlich zusammenzucken ließen. Ich hatte es nicht so mit dem Glauben und allem, was mit den Religionen der Menschen zu tun hatte, und versuchte mich möglichst davon fernzuhalten.

Mit etwas Kraftaufwand schob ich einen der Türflügel auf und schlüpfte schnell in das Innere des Altbaus. Im Gegensatz zu dem Schulhof herrschte hier das pure Leben. Überall wuselten Schüler in kleinen Gruppen umher oder liefen mit raschen Schritten durch die große Eingangshalle, um doch noch rechtzeitig zu ihrem nächsten Kurs zu kommen.

Einen Moment lang blieb ich kurz am Eingang stehen und nahm dieses Bild in mich auf. Die gewaltigen gebogenen Treppen, die an der rechten und linken Seite der Halle in geschwungener Linie nach oben führten, die drei mächtigen Kronleuchter, die das Bild erhellten, und die vier langen Gänge, die vor mir tiefer in das Gebäude hineinführten.

Ich legte den Kopf in den Nacken und betrachtete das Deckengemälde, das aussah, als hätte man es gerade eben erst fertiggestellt. Die Farben leuchteten und verliehen der Szene über mir erstaunliche Lebendigkeit: Engel kämpften gegen Dämonen, die im Begriff waren, die guten, lieben Menschen, die in ihrem Paradies saßen und sich die Bäuche vollschlugen - nicht zu vergessen das Vergnügen mit den Damen -, zum Bösen zu verführen und aus dem heiligen Garten fortzulocken.