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Mein Jahr mit DirOverlay E-Book Reader

Mein Jahr mit Dir

Roman von Julia Whelan
Seitenanzahl:480 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2019
Verlag: Penguin Verlag
ISBN:978-3-641-23989-3
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Kurztext / Annotation

Der große romantische Bestseller von Julia Whelan: Du kannst dein Leben planen, aber nicht deine große Liebe ...
Es soll das Jahr ihres Lebens werden. Mit einem Stipendium erfüllt sich Ella endlich ihren lang ersehnten Traum von einem Auslandsjahr in Oxford. Doch gleich am ersten Tag stößt sie dort mit dem arroganten Jamie Davenport zusammen, der zu allem Übel auch noch ihren Literaturkurs leitet. Als Ella und Jamie eines Abends gemeinsam in einem Pub landen, kommen sie sich viel näher als geplant. Und obwohl sie sich dagegen wehrt, spürt Ella, dass sie sich in ihn verlieben wird. Sie ahnt nichts von Jamies tragischem Geheimnis und davon, dass diese Liebe sie vor die größte Entscheidung ihres Lebens stellen wird ...

Julia Whelan ist Drehbuchautorin, Schauspielerin und preisgekrönte Hörbuchsprecherin. Ihr Roman »Mein Jahr mit Dir« spielt in Oxford, der Stadt, in die sie sich während ihres Studiums verliebt hat. Sie hat sogar das Drehbuch selbst geschrieben und kann es kaum erwarten, ihr Buch auf der Kinoleinwand zu sehen. In Deutschland war »Mein Jahr mit Dir« ein riesiger Erfolg und stand monatelang auf der Bestsellerliste. Mit »Nur ein Wort von Dir« liegt nun endlich auch ihr neuer großer Roman in deutscher Sprache vor. Julia Whelan lebt in Kalifornien.

Beschreibung für Leser

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Kapitel 1

»Nächster!«

Der Zollbeamte gibt der Person vor mir ein Zeichen, und ich nähere mich der großen roten Linie, berühre mit der Zehe geistesabwesend das gekräuselte Klebeband, lege die Hand auf das glänzende Geländer. Keine verstellbaren Seile in Heathrow; diese Schlangen müssen immer lang sein, wenn sie eine dauerhafte Absperrung erfordern.

Mein Telefon, mit dem ich die ganze Zeit gegen mein Bein geklopft habe, klingelt. Ich werfe einen Blick auf das Display. Ich kenne die Nummer nicht.

»Hallo?«, sage ich.

»Ist dort Eleanor Durran?«

»Ja?«

»Hier ist Gavin Brookdale.«

Mein erster Gedanke ist, das muss ein Telefonstreich sein. Gavin Brookdale ist eben erst als Stabschef des Weißen Hauses zurückgetreten. Er hat jeden größeren politischen Wahlkampf der letzten zwanzig Jahre geleitet. Er ist eine Legende. Er ist mein Idol. Er ruft mich an?

»Hallo?«

»Entschuldigung, ich ... ich bin hier«, stammele ich. »Ich bin nur ...«

»Haben Sie von Janet Wilkes gehört?«

Habe ich von ... Janet Wilkes gehört? Janet Wilkes ist die dienstjüngere Senatorin von Florida und eine Außenseiter-Präsidentschaftskandidatin. Sie ist fünfundvierzig, hat vor zwölf Jahren ihren Mann in Afghanistan verloren, drei Kinder mit einem Lehrerinnengehalt großgezogen, während sie es gleichzeitig irgendwie geschafft hat, ein Jurastudium durchzuziehen, und dann den beeindruckendsten Senatoren-Basiswahlkampf geführt, den ich je gesehen habe. Sie hat außerdem einen ziemlich heißen Freund - einen Menschenrechtsanwalt, aber das ist nebensächlich. Sie ist Soldatenwitwe, eine progressive Vorkämpferin zu sozialen Fragen. Noch nie zuvor haben wir jemanden wie sie auf der nationalen Bühne gesehen. Die erste Debatte ist erst in zwei Wochen, am dreizehnten Oktober, aber die Wähler scheinen sie zu lieben. Ihr mächtigster Gegenkandidat ist zufällig der gegenwärtige Vizepräsident, George Hillerson.

»Natürlich habe ich von ihr gehört.«

»Sie hat Ihren Artikel in The Atlantic gelesen. Ich übrigens auch. 'Die Kunst der Bildung und der Tod der denkenden amerikanischen Wählerschaft.' Wir waren beeindruckt.«

»Danke«, erwidere ich begeistert. »Ich fand, das war etwas, das im Diskurs fehlte ...«

»Was Sie geschrieben haben, war Philosophie. Es war keine Politik.«

Das macht mich stutzig. »Ich verstehe, warum Sie das denken, aber ich ...«

»Keine Sorge, ich weiß, dass Sie das Zeug zur Politik haben. Sie sind begabt, Eleanor.«

»Mr. Brookdale ...«

»Nennen Sie mich Gavin.«

»Dann nennen Sie mich Ella. Niemand nennt mich Eleanor.«

»Na schön, Ella, möchten Sie gern der Bildungsconsultant für Wilkes' Wahlkampf sein?«

Schweigen.

»Hallo?«

»Ja!«, platze ich heraus. »Ja, natürlich! Sie ist unglaublich ...«

»Sehr schön. Kommen Sie heute in mein Büro, und dann gehen wir alles gemeinsam durch.«

Alle Luft entweicht aus meinem Körper. Offenbar kann ich sie nicht wieder einatmen. »Also ... die Sache ist die. Ich ... ich bin in England.«

»Na schön, dann, wenn Sie zurück sind.«

»Ich komme erst im Juni wieder.«

»Haben Sie dort drüben einen Consulting-Job?«

»Nein, ich habe ein ... ich habe ein Rhodes-Stipendium bekommen, und ich mache ein ...«

Gavin kichert. »Ich war selbst ein Rhodie.«

»Ich weiß, Sir.«

»Gavin.«

»Gavin.«

»Was studieren Sie?«

»Englische Sprache und Literatur von 1830 bis 1914.«

»Warum?«

»Weil ich will?« Warum klingt das wie eine Frage?

»Das brauchen Sie nicht. Das Rhodes zu kriegen, ist das Entscheidende. Es zu machen, ist bedeutungslos, vor allem in Literatur von 1830 bis 19-was-auch-immer. Der einzige Grund, weshalb Sie es wollten, war doch, um diesen lebensverändernden Politikjob an Land zu ziehen, oder? Na ja, den gebe ich Ihnen. Also kommen Sie nach Hause, und dann packen wir's a