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Das verbotene Evangelium

Roman von Stephanie Parris
Seitenanzahl:704 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2017
Verlag: Limes Verlag; HarperCollins, London 2014
ISBN:978-3-641-19439-0
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Kurztext / Annotation

Ein gefährlicher Auftrag, ein mysteriöser Todesfall - Giordano Bruno ist einem Verräter auf der Spur ...
England 1585: Giordano Bruno reist mit seinem Freund, Sir Philip Sidney, in die englische Hafenstadt Plymouth, wo die Flotte des berühmten Weltumseglers und Freibeuters Sir Francis Drake vor Anker liegt. Drake bereitet einen großen Angriff gegen die Spanier vor, doch durch einen plötzlichen Todesfall an Bord ist er gezwungen, das Auslaufen der Flotte zu verschieben. Philip Sidney drängt Bruno, den angeblichen Suizid zu untersuchen, und beide hoffen, durch diese Gefälligkeit die Gunst der englischen Königin zu erlangen. Doch dann stirbt ein weiterer Mann, und nicht nur Giordano Bruno schwebt auf einmal in großer Gefahr, sondern die gesamte Flotte ...

Das Pseudonym Stephanie Parris verwendet die Journalistin Stephanie Merritt immer dann, wenn sie einen Roman über den Dominikanermönch Giordano Bruno veröffentlicht. Unter ihrem bürgerlichen Namen publizierte sie Literaturkritiken in so angesehenen Zeitungen wie »The Times«, »Daily Telegraph«, »New Statesman« oder »Die Welt«. Derzeit schreibt sie für den »Guardian« und den »Observer«. Sie lebt mit ihrem Sohn in Südengland.

Beschreibung für Leser

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Verfasst an Bord des stolzen Schiffes Ihrer Majestät, der Elizabeth Bonaventure, Plymouth, an diesem Sonntag, dem zweiundzwanzigsten August 1585

Euer Hochwohlgeboren Sir Francis Walsingham,

zunächst möchte ich Euch, Master Staatssekretär, meine höflichsten Empfehlungen übermitteln. Schweren Herzens greife ich zu meiner Feder, um die folgenden Worte niederzuschreiben. Zweifellos habt Ihr zu diesem Zeitpunkt mit guten Nachrichten bezüglich des Ablegens meiner Flotte gerechnet. Es bekümmert mich, Euch mitteilen zu müssen, dass wir vorerst weiterhin im Plymouth Sound vor Anker liegen, da wir zunächst durch die üblichen Probleme hinsichtlich der Ausrüstung und des Proviants aufgehalten wurden und ferner immer noch auf die Ankunft der Galleon Leicester warten, die (und mit ihr Euer Schwiegersohn) jeden Tag eintreffen muss, um die Anzahl unserer Besatzungsmitglieder zu vervollständigen. Bei einem Unternehmen dieser Größe sind derartige kleinere Verzögerungen natürlich unvermeidlich.

Aber was mir derzeit auf der Seele liegt, ist eine weitaus ernstere Angelegenheit, und ich betrachte es als meine Pflicht, Euer Ehren davon in Kenntnis zu setzen - obwohl ich Euch gleichzeitig bitten muss, jene traurigen Umstände Ihrer Majestät vorerst zu verschweigen, da ich hoffe, all dies in Kürze klären zu können, um ihr keine unnötigen Sorgen zu bereiten.

Euer Gnaden kennen vielleicht - zumindest vom Hörensagen - Master Robert Dunne, einen Gentleman aus Devon, der manchmal bei Hof anzutreffen ist. Dieser hatte sich während meiner Weltreise vor sieben Jahren als wertvoller Offizier und Gefährte erwiesen, und er wurde deshalb für seine Verdienste im Rahmen dieses Unterfangens angemessen belohnt. Für unsere jetzt anstehende Reise nach Spanien und in die Neue Welt lud ich Dunne ein, sich wieder meiner Besatzung anzuschließen, wenngleich es unter meinen engsten Beratern einige gab, die mir angesichts der persönlichen Probleme des Mannes und dessen, was über ihn gemunkelt wird - worauf ich hier nicht weiter eingehen muss -, davon abrieten. Doch da ich mir nicht aufgrund von Gerüchten ein Urteil über einen Mann bilde, sondern anhand seiner Taten, war ich entschlossen, Dunne die Chance zu geben, im Dienst für sein Land seine Ehre wiederherzustellen. Womöglich hätte ich gut daran getan, auf die mahnenden Stimmen zu hören - was jetzt freilich nicht mehr von Belang ist.

Von Anfang an verhielt Dunne sich merkwürdig; er wirkte sehr in sich gekehrt und auf der Hut, als hätte er Angst, von jemandem verfolgt zu werden, und glich in keiner Hinsicht mehr dem Mann, an den ich mich erinnerte. Dies schrieb ich der nervösen Furcht vor der bevorstehenden Reise zu; sein Heim und seine Familie zu verlassen, um an das andere Ende der Welt zu segeln, ist nichts, worauf man sich leichtfertig einlässt, und Dunne wusste nur zu gut, was ihn erwarten mochte. Am gestrigen Abend war er mit einigen der anderen Gentlemen an Land. Während wir hier im Hafen liegen, halte ich es für klug, ihnen zu gestatten, den normalen Vergnügungen junger Männer nachzugehen und die Zerstreuungen zu genießen, die Plymouth den Seeleuten bietet - sowie wir den Anker gelichtet haben, sind sie dann lange genug unter Deck zusammengepfercht und der an Bord eines Schiffes herrschenden strengen Disziplin unterworfen. Genau wie meine Mitkapitäne mache ich ihnen ohne Frage klar, dass sie sich jederzeit so zu benehmen haben, dass die Flotte nicht in Verruf gerät.

Dunne wurde letzte Nacht sturzbetrunken zum Schiff zurückgebracht, was ebenfalls ungewöhnlich war; der Himmel weiß, dass der Mann etliche Laster hatte, aber ich war sicher, dass die Trunksucht nicht dazugehörte, denn sonst hätte ich ihn nicht aufgefordert, zusammen mit mir Dienst auf dem Flaggschiff Ihrer Majestät zu versehen. Er befand sich in Begleitung unseres Pfarrers, Padre Pettifer. Dieser hatte Dunne im Zustand der Volltrunkenhei

Das Pseudonym Stephanie Parris verwendet die Journalistin Stephanie Merritt immer dann, wenn sie einen Roman veröffentlicht. Unter ihrem bürgerlichen Namen publizierte sie Literaturkritiken in so angesehenen Zeitungen wie Times, Daily Telegraph, New Statesman oder Die Welt. Derzeit schreibt sie für den Guardian und den Observer. Mit ihrem Sohn lebt sie in Südengland.