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Marco Polos Beschreibung der Welt. Die Glaubwürdigkeit seines Augenzeugenberichts in Bezug auf die monströsen Völker des Erdrandes

von Barbara Lampert
Auflage:1. Auflage
Seitenanzahl:39 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2019
Verlag: GRIN Verlag
ISBN:978-3-346-02991-1
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Hauptbeschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beschreibungen phantastischer Wesen und ganzer monströser Völker spielen seit der Antike eine zentrale Rolle und nehmen seit jeher Einzug in Enzyklopädien, Historiographien, in Landkarten, Kosmographien und zahlreichen weiteren Wissenschaften ein. Diese Wunder, von denen der griechische Arzt Ktesias erstmals im 5. Jh. v. Chr. berichtete, wurden in Indien und Äthiopien verortet und bestimmten fast 2000 Jahre lang die westliche Vorstellung des Ostens. Die damaligen Gelehrten des Abendlandes hatten noch keine Vorstellung von der asiatischen Welt, sodass über realgeographische und -ethnographische Strukturen so gut wie nichts bekannt war. Um die weißen Flecken auf den mappae mundi, die so deutlich über die mangelnden Kenntnisse ferne Länder zeugten füllen zu können, bedienten sich die alten Kartographen der Wundererzählungen, die durch ihre monströse Physis ein geeignetes Signum für die abnehmende Menschlichkeit symbolisierten, je ferner sich etwas von der Ordnung im Zentrum bewegte. Auffallend ist jedoch, dass selbst Reiseberichte, die sich zur Orientierung gerade nicht an den mappae mundi bedienten, von diesen Wundervölkern ebenfalls immer zahlreicher berichteten.

„Es wohnen gar wundersame Leute jenseits des fließenden Gewässers, [...] die so groß wie Riesen sind, die ganz leicht über einen Elefanten springen, der doch ein großes Tier ist. Es gibt auch kleine Menschen, die nicht viel länger als eine Elle lang sind. Es gibt auch Frauen, die gebären einmal grauhaarige Nachkommen. Und wenn die Nachkommen lang leben, dann wird ihr Haar im Alter schwarz. (...) Andere Leute gibt es, die rohen Fisch essen und das salzige Meerwasser trinken. (...) Es gibt auch Leute, die haben die Fersen an den Füßen nach vorne gedreht. Hieronymus [...] sagt von Leuten, die er cynocephalos nennt, dass sie Hundsköpfe haben, scharfe krumme Nägel an den Gliedmaßen haben und beharrt sind und nicht sprechen, sondern bellen wie die Hunde. (...) Es gibt Leute, die nur einen Fuß haben und sehr schnell laufen können. Und der Fuß ist so breit, dass er ihnen in der Sonne großen Schatten gibt, und sie ruhen unter ihrem Fuß wie unter einem Dach.“