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Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin

Roman - Die TikTok-Sensation aus den USA - Die deutsche Ausgabe von »The Poppy War« von R.F. Kuang
Seitenanzahl:672 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2020
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; Harper Voyager, New York 2018
ISBN:978-3-641-24387-6
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Kurztext / Annotation

Die?TikTok-Sensation aus den USA! Rebecca F. Kuang erschafft eine Welt voller Kampfkunst, Götter und uralter Magie.
Rin ist ein einfaches Waisenmädchen, das im Süden des Kaiserreichs Nikan lebt. Ihre Adoptiveltern benutzen sie als billige Arbeitskraft, und um sie herum gibt es nur Armut, Drogensucht und Ödnis. Um diesem Leben zu entfliehen, setzt sie alles daran, um an der Eliteakademie von Sinegard aufgenommen zu werden. Doch auch dort wird Rin wegen ihrer Herkunft verspottet und ausgegrenzt. Da bricht ein Krieg gegen das Nachbarreich aus. Rin muss nun kämpfen und entdeckt dabei, dass ihre Welt nie so einfach war, wie sie geglaubt hatte - und dass sie zu viel mehr in der Lage ist, als sie selbst je für möglich gehalten hätte.
RF Kuang wurde 2020 der Astounding Award for Best New Writer verliehen, der renommiertesten Auszeichnung, die ein Fantasy-Debütautor erlangen kann. Sie wird auf dem WorldCon als Teil der Hugo-Awards-Zeremonie verliehen.
Im Zeichen der Mohnblume bei Blanvalet:
1. Die Schamanin
2. Die Kaiserin
3. Die Erlöserin

Rebecca F. Kuang wanderte im Jahr 2000 aus Guangzhou, China, in die USA aus. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in International History von Georgetown, wo sie sich auf chinesische Militärstrategien, kollektive Traumata und Kriegsdenkmäler konzentrierte. Im Jahr 2018 erhielt sie ein Stipendium und studiert seitdem an der University of Cambridge Sinologie. Rebecca F. Kuang liebt Corgis, trinkt gerne guten Wein und guckt immer wieder die Fernsehserie »Das Büro«.

Beschreibung für Leser

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Kapitel 2

Als das letzte Mal ein Schüler aus Tikany nach Sinegard gegangen war, hatte der Dorfvorsteher ein dreitägiges Fest veranstaltet. Diener hatten körbeweise Kuchen mit roter Bohnenpaste und Krüge mit Reiswein auf den Straßen verteilt. Der Schüler, der Neffe des Vorstehers, war unter dem Jubel betrunkener Bauern in die Hauptstadt aufgebrochen.

In diesem Jahr war es dem Adel von Tikany einigermaßen peinlich, dass ein verwaistes Ladenmädchen den einzigen Platz in Sinegard ergattert hatte. In der Prüfungsstelle gingen mehrere anonyme Nachfragen ein. Als Rin im Rathaus erschien, um sich anzumelden, wurde sie eine Stunde lang festgehalten, in der die Aufseher versuchten, ihr das Geständnis abzupressen, dass sie gemogelt hatte.

»Ihr habt recht«, sagte sie. »Ich habe die Antworten vom Prüfungsverwalter erhalten. Ich habe ihn mit meinem schönen jungen Körper verführt. Ihr habt mich erwischt.«

Die Aufseher glaubten nicht, dass ein Mädchen ohne richtige Schulbildung das Keju bestanden haben könnte.

Sie zeigte ihnen ihre Brandnarben.

»Ich habe euch nichts zu sagen«, erklärte sie, »weil ich nicht betrogen habe. Und ihr könnt das Gegenteil nicht beweisen. Ich habe für diese Prüfung gelernt. Ich habe mich selbst verstümmelt. Ich habe gelesen, bis mir die Augen brannten. Ihr könnt mich nicht durch Einschüchterung zu einem Geständnis bringen, denn ich sage die Wahrheit.«

»Denk an die Folgen«, blaffte die Aufseherin. »Verstehst du, wie ernst es ist? Wir können dein Ergebnis für ungültig erklären und dich dafür ins Gefängnis werfen lassen. Du wirst bis an dein Lebensende Strafe zahlen. Aber wenn du jetzt gestehst, können wir die Anschuldigung zurücknehmen.«

»Nein, denkt ihr über die Folgen nach«, fauchte Rin. »Wenn ihr mein Ergebnis für ungültig erklärt, bedeutet das, dass dieses schlichte Ladenmädchen so schlau war, eure berüchtigten Maßnahmen zur Verhinderung von Betrug zu umgehen. Und das bedeutet, dass ihr Stümper seid. Und ich wette, der Dorfvorsteher wird euch mit Freuden die Schuld für einen möglichen Betrug zuweisen.«

Eine Woche später wurde sie von allen Anschuldigungen freigesprochen. Der Dorfvorsteher von Tikany verkündete, die Ergebnisse seien ein »Versehen« gewesen. Er bezeichnete Rin zwar nicht als Betrügerin, aber er erkannte ihr Prüfungsergebnis auch nicht an. Die Aufseher baten Rin, das Dorf unauffällig zu verlassen, und drohten ihr unbeholfen, sie in Tikany festzuhalten, wenn sie nicht gehorchte.

Rin wusste, dass es eine leere Drohung war. Die Aufnahme an der Akademie von Sinegard entsprach einem kaiserlichen Ruf, und eine Behinderung jedweder Art - selbst durch Provinzbehörden - kam einem Verrat gleich. Das war auch der Grund, warum die Fangs sie nicht daran hindern konnten zu gehen - ganz gleich, wie sehr sie sie zu einer Heirat zwingen wollten.

Rin brauchte keine Bestätigung aus Tikany, weder vom Dorfvorsteher noch von den Adligen. Sie ging fort, sie hatte einen Ausweg, und allein darauf kam es an.

Formulare wurden ausgefüllt, Briefe verschickt. Am Ersten des nächsten Monats würde Rin sich in Sinegard einschreiben.

Der Abschied von den Fangs fiel verständlicherweise nicht schwer. Niemand tat so, als sei er besonders traurig, den anderen loszuwerden.

Nur Kesegi, Rins Ziehbruder, zeigte echtes Bedauern.

»Geh nicht weg«, jammerte er und klammerte sich an ihren Reiseumhang.

Rin kniete sich hin und zog Kesegi fest an sich.

»Ich hätte dich ohnehin verlassen«, antwortete sie. »Wenn ich nicht nach Sinegard gegangen wäre, dann in das Haus eines Ehemannes.«

Kesegi wollte sie nicht loslassen. »Lass mich nicht mit ihr allein«, murmelte er kläglich.

Rin zog sich der Magen zusammen. »Es wird schon alles gut werden«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Du bist ein Junge. Und du bist ihr Sohn.«

»Aber es ist nicht gerecht.«

»So ist das Leben, Kesegi.«

Kesegi beg