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Der 11-jährige Pietro reist mit seinen Eltern nach Grana, am Fuß des Monte Rosa Massifs, um dort seine Ferien zu verbringen.
Er freundet sich mit dem gleichaltrigen Bruno an, dem einzigen Kind in dem ausgestorbenen Dorf und erforscht mit ihm die Gegend
Pietros Vater liebt die Berge und unternimmt Wandertouren mit beiden Kindern.
Pietro studiert später Mathematik, wechselt dann auf den Beruf als Dokumentarfilmer, reist nach Nepal und immer wieder ins Aostatal, wo er mit seinem Jugendfreund nach dem Tod des Vaters ein Häuschen baut auf einem Stückchen Land, das ihm der Vater hinterlassen hatte, in der Nähe eines Bergsees, idyllisch gelegen.
Eine ehemalige Freundin von Pietro verliebt sich in Bruno, zieht zu ihm und führt das arbeits- und doch nicht ertragsreiche leben einer Bergbäuerin, melkt die Kühe, käst und verkauft die Produkte.
Cognetti beschreibt in dieser Autobiographie romanhaft das Leben in den Bergen, seine Faszination und seine Mühsal, die Liebe der Menschen zu der Natur, ihren Kampf ums Überleben. Und doch können sie nicht weggehen, weil sie Angst und Abscheu vor Städten haben, mit ihrer Hast, den Menschenmassen, der fehlenden Natur.

von PFIFF, 27. März 2018
Bewertung:

Schon wieder so ein Buch, das man gerne mehrmals lesen würde! Und eine ganz spezielle Empfehlung für die Leser von Robert Seethaler.
Die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Männern, ein Buch über das Leben, die Berge, die Natur, ein Entwicklungsroman … Italien in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Die Kinder Pietro und Bruno treffen in einem abgelegenen Bergdorf aufeinander. Der Eine privilegiert, erkundet die Welt, kehrt aber Zeit seines Lebens immer wieder in die Berge zurück. Der Andere, von den Eltern vernachlässigt, bleibt seinem Geburtsort örtlich treu. Zwei völlig unterschiedliche Leben, die sich aber unheimlich nahekommen, sich verlieren, aber letztlich immer wieder zueinander finden.

Lesen, Lesen Lesen! Sooooo Schön!

von Aloisia Prenninger
Bewertung:

"Acht Berge" ist ein eher leiser Roman, der aber trotzdem eine Saite bei mir zum klingen gebracht hat. Dieses Buch kann wirklich jeder mit Genuss lesen, denn der Text überzeugt durch Sprache, Handlung und Atmosphäre. Ich jedenfalls habe es nach der Lektüre mit einem so zufriedenen Gefühl zugeklappt, wie es mir selten passiert.

von
Bewertung:

Wer selber viel in den Bergen unterwegs ist oder gar dort lebt, wird fasziniert sein wie detailgetreu in diesem preisgekrönten Werk die Landschaft und das Leben in den Bergen beschrieben werden. Man spürt fast den Wind am Gipfelgrat, die Kälte des Gebirgsbaches, und der Geruch eines Almstalles oder einer Schutzhüttenstube weht einem förmlich um die Nase. Eine Bubenfreundschaft wird zur Männerfreundschaft, Söhne lösen sich vom Vater und stehen auf eigenen Füßen, harte Arbeit und trotzdem Scheitern; viele Facetten des Lebens werden in einer poetischen Sprache gestreift und lassen den Leser am Leben der Freunde Pietro und Bruno teilhaben. Ideal für alle Leser von Bergsteigerbiographien, welche auch einmal in einen Roman eintauchen wollen.

von Gebhard Stuefer
Bewertung:

Pietro ist 11 Jahre alt, als er das erste Mal in den Ferien in das einsame Bergdorf Gran ins Aostatal kommt. Gerade vierzehn Menschen leben noch hier, darunter ein einziges Kind, der gleichaltrige Bruno.
Die schüchternen Jungen freunden sich an und erkunden die vielen verlassenen Häuser und die schattigen Täler. Anders als in der Stadt weht Pietro hier der Duft von Heu, Stall und Holz entgegen und schon bald
ist er von der Landschaft eingenommen. Sommer für Sommer erklimmen die zwei Freunde, zusammen mit Pietros bergbegeisterten Vater die umliegenden Gipfel.
Doch ihre Lebenswege sind verschieden und viele Jahre sehen sie sich nicht mehr. Als aber Pietros Vater stirbt, hinterlässt er seinem Sohn ein Grundstück in Grana.
Pietro kommt zurück und zusammen mit seinem ehemaligen Freund bauen sie in den Bergen eine verfallene Almhütte wieder auf.
Die alte Freundschaft lebt auf, ohne viele Worte aber mit der alten Vertrautheit.
Acht Berge ist ein stilles berührend kluges Buch, das auf eine fesselnde Art und in einer wunderbaren Sprache die Fragen des Lebens beschreibt.

von Ingrid Mair
Bewertung:

Wie kann man die Schönheit dieser Berge, der umliegenden Landschaft des Monte-Rosa-Massivs in Worte fassen? Wie eine jahrzehntelange Freundschaft beschreiben, eine Verbindung, die man sich teilweise selber nicht erklären kann, da Bruno und Pietro so unterschiedlich sind? Vielleicht sind es die Gegensätze, die diesen Roman so wunderschön und glaubhaft machen. Vielleicht auch das Heimatgefühl, das mit jedem Satz aufkommt. Zu wissen, wovon er spricht, die Landschaft zu kennen und mit ihm neu zu erfahren, macht diesen Roman zu einem Kunstwerk. Unbedingt langsam lesen, nicht über die Seiten hasten, jeder Satz transportiert so viel Sinn, Gefühl, Verständnis und Liebe zu den Menschen und der Natur.

von Barbara Kumpitsch