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Bewertung:

Seit Jahrhunderten gibt der Aal den Menschen Rätsel auf. Angefangen bei Aristoteles, über Sigmund Freud, bis hin zu Günter Grass und Rachel Carson. Die rätselhafte „Aalfrage“ ist bis heute nicht vollständig beantwortet.
Patrik Svensson macht den Leser mit seinem literarischen Sachbuch neugierig auf das wohl rätselhafteste Lebewesen der Welt. Für ihn selbst ist die Geschichte des Aals stark verknüpft mit der Beziehung zu seinem Vater, in die er uns sehr berührende, bewegende Einblicke gewährt.
Am Ende wird aus einem kulturgeschichtlichen Sachbuch ein exzellent geschriebenes, philosophisches Meisterwerk, das einen nachdenken lässt, über das Leben und den Tod.

von Andrea Ennsthaler
Bewertung:

Der Autor begibt auf die Spuren von einem der rätselhaftesten Tiere der Welt.
Eine philosophische Autobiografie - das Aalefischen verbindet ihn mit dem Vater.

von Elfi Wienerroither
Bewertung:

„Das Evangelium der Aale“ von Patrick Svensson ist im Januar 2020 im Carl Hanser Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 256 Seiten. Der Autor ist selbst an der schwedischen Küste aufgewachsen.

Die Geschichte des Aals ist eine alte und lange und die Tiere haben schon viele Menschen in ihren Bann gezogen – sei es Aristoteles, Sigmund Freud oder auch Günther Grass. All dies und noch viel mehr wissenschaftliche Fakten erfährt man in diesem Buch: Geheimnisvolles, Unheimliches, Faszinierendes, Überraschendes. Die Erforschung des Aales ist vielfältig und bis zum heutigen Tag nicht ganz geklärt.
Der Autor ist vom Aal ebenso fasziniert und so baut er in seinem Buch einen Erzählstrang auf, der all dem Wissen gewidmet ist, dass er sich im Laufe der Zeit über den Aal angeeignet hat. Gegen Ende des Buches versucht er dann auch all dem gesammelten Wissen eine philosophische Deutung zu geben, was in meinen Augen jedoch etwas zu weit hergeholt ist. So ist es mir unter anderem nicht nachvollziehbar, wie der Zusammenhang zur Unsterblichkeit hergestellt werden kann.
Einen zweiten Erzählstrang widmet Patrick Svensson seinem Verhältnis zu seinem verstorbenen Vater, mit dem er oft Aale angeln gegangen ist. Er blickt auf die gemeinsamen Erlebnisse sehr liebevoll zurück.

Patrick Svensson gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen flüssigen, ruhigen und poetischen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Er beschreibt den Aal aus ganz verschiedenen Perspektiven und das habe ich bisher bei keinem „Sachbuch“ so erlebt. Dies hat mich fasziniert und verdient in meinen Augen absolute Hochachtung. Die Faszination am Thema Aale von Patrick Svensson ist deutlich zu spüren und sprachlich ist dieses Buch ein wirklicher Genuss.
Bewundernswert finde ich es, wie es dem Autor gelungen ist, dass das Buch trotz seiner vielen wissenschaftlichen Fakten kein Sachbuch geworden ist, sondern ein Roman.

Fazit: Patrik Svensson hat mich in eine für mich absolut neue und interessante Welt blicken lassen. Dafür bedanke ich mich sehr. Seine Faszination hat sich jedoch auf mich nicht vollständig übertragen und streckenweise waren mir die Ausführungen zu lang, was ich auf mein persönliches Nicht-Verbundensein mit den Aalen zurückführe und auf die mir teilweise zu philosophischen Abhandlungen über den Aal.

von BarbaraM, 8. Februar 2020
Bewertung:

Am Buch „Das Evangelium der Aale“ hat mich nicht nur der ungewöhnliche Titel angesprochen, auch das Cover hat meinen Blick auf sich gezogen. Blautöne, sich windende Aale in grau-gelblich-weiß, vielleicht war es die faszinierende und gleichzeitig ein wenig abstoßende Assoziation mit Schlangen, die meine Aufmerksamkeit erregten.
Der Text selbst ist ungewöhnlich. Patrik Svensson spürt seinem Vater nach und gleichzeitig dem geheimnisvollen Leben der Aale, der bis heute der Wissenschaft noch Rätsel aufgibt. Dabei spannt er in den Kapiteln, die er dem Fisch widmet einen weiten Bogen von Aristoteles bis hin zu den Fangquoten der EU. Natürlich darf auch die Erwähnung der Blechtrommel von Grass nicht fehlen, denn die Szene des nächtlichen Aalfischens mit dem Pferdekopf hat sich wohl allen Lesern und Kinobesuchern eingeprägt.
Fast hatte ich das Gefühl, dass Svensson in seinem Buch dem Aal mehr Aufmerksamkeit widmet, als seinem Vater. In den Kapiteln, in denen er sich an die gemeinsamen Angelabende erinnert, fühlt man aber viel vom unsichtbaren Band zwischen ihnen. Auch wenn der Junge größer wird und andere Interessen in den Vordergrund rücken, die gemeinsamen Unternehmungen nur noch sporadisch stattfinden – es bleibt eine Verbundenheit mit dem einfachen und wortkargen Mann.
Über das Geheimnis des Aals kommt Svensson auch den Spuren seines Vaters nahe und das beschreibt er einfach wunderbar. Es ist eine poetische und klare Sprache, die mir sehr gut gefallen hat. Natürlich ist es ein leises Buch und durch die Ausflüge in die Geschichte und die Naturwissenschaften vielleicht auch nicht für jeden Leser etwas, mich hat es jedenfalls fasziniert und hatte bisher wirklich keine Neigung zur Ichthyologie.
Es ist schon ein besonderes Buch und man sollte sich darauf einlassen, dann kann man die Mischung aus Kultur- und Naturgeschichte und Roman sicher genießen.



von Bibliomarie, 28. Januar 2020
Bewertung:

Ich muss sagen dieses Buch war eine absolute Überraschung. Als das Buch bei den Leseproben aufgetaucht ist war ich ehrlich gesagt erst einmal sehr skeptisch. Als Schlangenphobikerin sind mir ehrlich gesagt auch die Aale nicht sonderlich sympatisch, aber irgendwas hat mich doch auf das Buch neugierig machen lassen. Und jetzt bin ich so unglaublich froh mich da ran getraut zu haben.

Denn das Buch ist bei weitem nicht nur ein Sachbuch über diese Tiere, sondern schon fast eine philosophische Abhandlung.
Einerseits kann man hier wirklich fasinierende Fakten über die Aale entdecken aber gleichzeit bietet das Buch viel Raum für Interpretation und nachdenkliche Momente.

Einerseits begegnen uns in diesem Buch Literarische Werke z.B. die Blechtrommel von Günter Grass, dann lernen wir Gedanken von Aristoteles und Freud kennen und dann geht es noch ganz viel um die Vater-Sohn Beziehung.
Also alles sehr sehr vielseitig.

Die Schreibweise des Autors ist sehr abwechslungsreich. Mal gibt es kurze pregnante Sätzt, dann solche die sich über mehrere Zeilen ziehen.
Außerdem schreibt es sehr nachdenklich und fast poetisch.

Insgesamt ein wirklich unglaubich grandioses Buch, welches mich noch lang nachdenken lassen wird.

27. Januar 2020
Bewertung:

Der erste Eindruck:
Aufmerksam wurde ich auf Patrik Svenssons Buch durch den wunderschönen Einband. Farben, Schrift, Motiv,… Das sprach mich sofort an. Der Klappentext versprach eine ganz besondere Geschichte, tatsächlich etwas, was ich in dieser Art noch nie gelesen hatte. Die Leseprobe überzeugte mich schließlich, ich tauchte sofort ein in Svenssons sachliche und dennoch irgendwie poetische Sprache. Dieses Buch musste ich lesen!

Das Buch:
In seinem Evangelium der Aale verbindet Patrik Svensson zwei sehr unterschiedliche Erzählstränge, da geht es einerseits um sein Aufwachsen mit seinem Vater, einem einfachen, oft wortkargen, aber guten Mann, mit dem ihn recht wenig verbindet, außer die Begeisterung für die Aalfischerei und das Interesse für diesen geheimnisvollen Fisch. Im zweiten Erzählstrang geht es genau um dieses Tier, es ist sozusagen eine Kultur- und Naturgeschichte des Aals, sehr spannend erzählt vom Autor. Man würde es nicht glauben, aber der Aal schafft es tatsächlich Themen wie die Mayflower, Freund, Günter Grass Blechtrommel, die alten Ägypter, die baskische ETA und viele mehr zu verbinden. Svensson holt weit aus, verliert aber nie den Faden und lässt den*die Leser*in staunen.

Die Sprache:
Mir hat sie von der Leseprobe an gefallen. Sie ist schlicht und sachlich und dennoch poetisch, jedes Wort wirkt genau überlegt und an seinem Platz, das liest sich langsam, ein wenig Geduld benötigt man schon für die Lektüre. Für Fans anglosächsischer, schneller Geschichtenerzählkunst ist dieses Buch auf alle Fälle nichts.
„Doch es ist eben auch ein Missverständnis, das zeigt, dass man nicht nur der Wissenschaft oder dem Aal selbst nicht trauen kann, wenn es um den Aal geht. Auch Gott kann man nicht trauen. Oder den Deutern von Gottes Wort. Oder Worten im Allgemeinen.“ S. 117

Fazit:
Wie erwartet hat mir „Das Evangelium der Aale“ sehr gut gefallen. Es ist ungewöhnlich, etwas Interesse für naturkundliche Themen muss man schon mitbringen und manchmal war meine Geduld gefordert, da ich normalerweise eine ungeduldige schnelle Leserin bin, was bei dieser Fülle an Themen und auch bei der bedachten Sprache hier nicht gut ging. Aber es hat sich gelohnt. Ein (nicht nur optisch) ganz besonderes, außergewöhnliches Buch!

von Petris, 26. Januar 2020
Bewertung:

Der Autor hat mit diesem Buch ein ganz besonderes Werk geschaffen. Er verknüpft die Geschichte seiner Vater-Sohn-Beziehung mit der komplexen Geschichte der Aale. Dabei berichtet er über sehr viele Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse zu Aalen und schwenkt dann wieder gekonnt zu den Erinnerungen an seinen Vater und die Angelausflüge mit seinem Vater um, denn nur bei diesen besonderen Ausflügen ist es ihm gelungen seinem Vater nahe zu kommen. Der Autor bindet auch viele interessante Persönlichkeiten mit ein, zum Beispiel Aristoteles und Siegmund Freud. Diese beiden herausragenden Personen haben sich auf sehr unterschiedliche Weise bereits mit dem Aal befasst. Man lernt sehr viel über das Thema Aale und Angeln und muss sicher ein gewisses Grundinteresse für dieses Thema mitbringen, ansonsten könnte man etwas gelangweilt werden, von der Welt der Aale.

von inya, 25. Januar 2020
Bewertung:


Der schwedische Journalist Patrik Svensson ist an der Aalküste aufgewachsen.
Sein Debütroman „Das Evangelium der Aale“ handelt deshalb auch von Aalen.
Er erzählt das Leben von ihnen Anfang bis zum Ende. Es ist ganz interessant von den einzelnen Stationen zu erfahren.

Der Autor hat in seiner Kindheit mit seinem Vater Aale geangelt. Das ist eine gute Erinnerung, der Vater Sohn Beziehung. Angeln ist ein Sport, der viel Geduld braucht. Den Anglern geht es meist nicht nur um den Erfolg, sonder bringt Ruhe.
Es gibt noch einige Passagen von Forschern und Expeditionen. So gibt es einen Bericht über die Seekuh und noch einige andere Fische.
Patrik Svensson zitiert mehrere Philosophen.
Diese Geschichte ist eine Metapher über das Leben und das Mysterium der Aale.
Mir war es etwas viel Theorie.


von begine, 24. Januar 2020
Bewertung:

Dieses Buch überschreitet Grenzen, oder besser ausgedrückt: es verbindet wissenschaftlich fundierte Fakten mit Literatur. Es liest sich ja fast wie ein Roman und ich habe mich dem Aal, diesem schleimig und grauslich aussehenden Fisch sehr nahe gefühlt. Je mehr ich mich auf ihn eingelassen habe, je mehr Patrik Svensson das Mysterium Aal bzw. sein rätselhaftes Verhalten beschreibt, umso mehr habe ich mich mit mir selbst beschäftigt. Auch der Autor beschäftigt sich mit seiner Kindheit bzw. den Erlebnissen mit seinem Vater. Der Aal ist so scheu, er liebt die Dunkelheit, er durchlebt 4 Stadien und kann uralt werden. Er wird kulturgeschichtlich immer ein Mysterium bleiben, doch ich habe nun doch das Gefühl, des Rätsels Lösung näher zu sein.

von Barbara Kumpitsch
Bewertung:

Unglaublich, was man in diesem Buch über Aale erfährt, es sind erstaunliche Tiere. Ich habe sogar vorsichtshalber mal gegoogelt, ob das auch stimmt, was der Autor Patrick Svensson alles über Aale erzählt, aber tatsächlich!
Erwartungen an poetische Momente werden schon durch das vorangestellte Zitat von Seamus Heaney, dem großen irischen Lyriker und Literaturnobelpreisträger, geweckt. Das wird auch teilweise erfüllt, zum Beispiel bei den Passagen, die er zusammen mit seinem Vater beim Angeln verbrachte. Es ist auch ein Erinnerungsbuch an den Vater.
Aber Patrik Svenssons Sprache ist auch skandinavisch zurückhaltend und mehr durch Faktenwissen und bemerkenswerte Interpretationen geprägt. Dazu gehören auch die Abschnitte mit den Theorien von Aristoteles und viel später die vom jungen Freud.

Patrik Svensson führt einen im Verlaufe des Buches weit in die Welt, bis auf die Mayflower oder in die Blechtrommel von Günter Grass bis hin zu Graham Swifts Wasserland.Ein Feuerwerk an Bezügen aus Philosophie und Literatur.

Das rätselhafte am Aal macht ihn zu etwas besonderen und bewirkt, dass sich Menschen so sehr mit ihnen beschäftigen und dass die Aalfischer ein besonderer Schlaf Mensch sind.
Der Aal als Symbol für unsere komplexen Beziehungen zu allem Leben.

von yellowdog, 22. Januar 2020