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Bewertung:

Bewertet mit 4 Sternen

"Nur wer nach den Sternen greift, lernt zu fliegen!" S. 31

Zum Buch:
Nele ist sieben als sie mit ihrer Mutter auf Juist bei ihrer Oma Urlaub macht und Henry, den Enkel von Omas Nachbarin Emily, kennenlernt.
Emily hat eine Tanzschule und Neles Wunacb, Tänzerin zu werden ist geboren.
Zehn Jahre später ist sie wieder auf Juist als sie ihren ersten Kuss bekommt und die Zusage für die Hamburger Musicalschule bekommt, nach der dreijährigen Ausbildung geht sie nach New York um als Tänzerin am Broadway zu tanzen.
Nochmal achtzehn Jahre später fliegt Nele ein letztes Mal auf Juist, ihre Oma Lotte ist gestorben und das Haus, in dem sie so viele wunderbare Ferien verbrachte, soll verkauft werden.
Und Nele trifft Henry wieder, der ihr vor langer Zeit das Herz gebrochen hat ...

Meine Meinung:
Es ist nicht mein erster Sommerroman von Katharina Herzog, ich las die anderen auch alle. Jedenfalls freute ich mich sehr auf das neue Buch und ging vielleicht mit zu großen Erwartungen an die Geschichte ran.
Und dann fing ich an zu lesen und brauchte unheimlich lange, bis ich in die Geschichte fand.
Die Story wird im Wechsel von Vergangenheit und dem Jetzt erzählt. Angefangen mit einem kurzen Prolog, wie Nele und Henry sich kennenlernen. Dann macht die Geschichte einen Sprung um zehn Jahre. Und dieser Wechsel zwischen Vergangenheit und dem Jetzt war mir zu Beginn zu langatmig, klar, man muß erst alle Personen kennenlernen und manches, was im ersten Moment nebensächlich wirkte, spielte später dann doch eine Rolle. Nach der knappen Hälfte, so lange dauerte es leider, hatte mich die Geschichte dann aber in seinen Bann gezogen und ich las den Rest in einem Rutsch. Stellenweise konnte es mich dann auch berühren, aber im großen und ganzen fehlte mir ein wenig das Besondere, das Bewegende.
So war es ein schöner Sommerroman, mit ein paar berührenden Stellen, aber nicht so besonders, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich konnte mich gut unterhalten und fand das Setting echt schön.
Ein Sommer-Wohlfühl-Roman für schöne Lesestunden.

von Lesemama, 23. September 2020
Bewertung:

Das wunderschöne Cover hat mich sofort angelacht. Die Farben und die Gestaltung gefallen mich richtig gut.
Ich habe schon einiges von der Autorin gehört, aber noch kein Buch gelesen.
Nele reist mit ihrer Tochter von New York nach Juist, weil sie das Haus ihrer verstorbenen Oma verkaufen möchte. Als Kind hat sie viele Sommer dort verbracht und auch die Liebe und ihren ersten Liebeskummer erlebt. Eigentlich möchte sie die Erinnerungen hinter sich lassen und plant schon einen Neustart für ihr Leben, doch dann trifft sie Henry wieder der ihr damals das Herz gebrochen hat und an dem er irgendwie immer noch hängt.
Abwechselnd spielt die Handlung in der Gegenwart 2019 auf Juist und zwischendurch immer mal wieder in verschiedenen Lebensabschnitten Neles in der Vergangenheit.
Die Idee des Buches finde ich toll, nur leider bin ich mit den Charakteren nicht warm geworden. Ich konnte mich weder in Nele noch in irgendwen anders hineinversetzen und wirklich mitfiebern. Der Schreibstil ist angenehm und auch recht flüssig, nur haben mir die Emotionen und großen Gefühle gefehlt.
Es ist ein nettes Buch, das man im Urlaub oder an einem verregneten Nachmittag lesen kann.
Fazit: Leider hat mich die Liebesgeschichte nicht begeistern können.

von nuean, 20. September 2020
Bewertung:

Betont gefühlvoll wird eine Geschichte auf Juist erzählt. Die Insel Juist wird effektiv als Kulisse eingesetzt. In wenigen Abschnitten übertreibt die Autorin mit dem sprachlichen Ausdruck zu den Naturbeschreibungen. Da ist zu viel Pathos.
Dafür mag ich die Figuren, gerade auch weil sie nicht immer perfekt sind.

Nele kommt mit ihrer Tochter Annika zurück nach Juist, um den Hausverkauf ihrer verstorbenen Oma voranzutreiben.
Neben dieser Haupthandlung von 2019 gibt es auch viele gut gemachte Passagen der Vergangenheit. Auf Juist hatte Nele als Kind und Jugendliche herrliche Tage auf Juist verbracht.
Aber es gibt auch Schattenseiten. Neles Vater hat die Familie schon lange verlassen. Mit ihrer labilen Mutter hat Nele häufig Probleme. Dann gibt es auch noch die unglückliche Liebe zu ihrem Jugendfreund Henry. Später nimmt sie der Tod ihrer Oma Lotte sehr mit.

Dieser teilweise tragische Aspekt verleiht dem Buch eine für das Genre ungewöhnlich düstere Atmosphäre, wobei mir die Figuren sympathisch sind.
Es gibt auch viele positive Szenen, die ich sehr gemocht, z.B. Neles Freundschaft mit dem schüchternen Ben oder ihr gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter.
Das macht das Buch von Katharina Herzog ausgewogen.

von yellowdog, 23. August 2020
Bewertung:

Von Katharina Herzog habe ich bisher nur einen Titel aus der Reihe “Farben des Sommers” gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat. Auf Vorablesen.de wurde nun ihr neuester Roman “Wo die Sterne tanzen”, der vierte Band der Sommerfarbenreihe, verlost. Ich hatte Glück und durfte nun dieses Buch lesen. Vielen Dank an dieser Stelle an meine Lossfee!

Coverbild
Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet mit rosa Wölkchen und Möwen als Aquarellzeichnungen, drumherum ein geometrisches Muster. Der Titel ist in Handletterings in einer goldenen Farbe mittig platziert. Es ist ein für einen sommerlichen Liebesroman typisches Cover, was mir aber in der Machart sehr gut gefällt.

Handlung
Die in New York lebende Tänzerin Nele verbringt seit ihrer Kindheit ihre Sommerferien bei Oma Lotte auf der idyllischen Nordseeinsel Juist und kennt alle Inselbewohner. So wie auch Henry, der Enkel von Oma Lottes Nachbarin Emely, mit dem sie erst eine sehr gute Freundschaft pflegt. Doch als sich beide im jugendlichen Alter endlich näher kommen, wendet sich Henry abrupt von ihr ab, und lässt sie stehen. Genau zu dem Zeitpunkt lernt Nele auch Ben kennen, mit dem sie anfangs Henry eifersüchtig machen möchte. Doch daraus entwickelt sich über die Jahre ebenfalls eine sehr intensive Freundschaft. Nach Oma Lottes Tod müssen Nele und ihre Mutter das Haus verkaufen. Ein letztes Mal kehrt sie mit ihrer kleinen Tochter Annika zurück auf die Insel um gemeinsam mit ihrer Mutter das Haus auszuräumen. Dies ist auch für Nele der Moment, sich von Juist abzuwenden, von der Vergangenheit Abschied zu nehmen und ein neues Leben zu beginnen.

Buchlayout / Haptik
Das gesamte Buch wurde sehr liebevoll gestaltet. Die Klappenbroschur zeigt auf den Innenseiten vorne eine handgemalte Darstellung die Insel Juist, hinten gibt es zu den wichtigen Person einen kurzen Steckbrief. 33 Kapitel teilen die 349 Seiten in sehr angenehme Leseeinheiten auf. Jedes Kapitel wird mit der Kapitelnummer, einer Ortsangabe und Datum, sowie einem Zitat aus bekannten Musicals eingeführt. Feine Zeichnungen von Wölkchen verzieren dabei die Seite.

Idee / Plot
Wie so oft, ist das vorherrschende Thema bei unglücklichen Liebesgeschichten wie auch schlechten Beziehungen, die fehlende Kommunikation zwischen den Beteiligten. So erleben wir es auch hier in dieser Geschichte. Natürlich erschweren verletzte Gefühle und Emotionen, die Nele und Henry beide durch die Trennung ihrer Eltern durchmachen mussten, die eigene Erkenntnis, dass fehlende Kommunikation einer Beziehung nicht zuträglich ist. Beide sind mit ihren Gefühlen beschäftigt und erkennen nicht, dass sie sich damit die Chance auf eine Liebe verbauen. Und immer wieder im Laufe ihrer Leben laufen sie sich über den Weg, und obwohl sie die Anziehung zum anderen fühlen, schaffen sie es nicht, die Wahrheit endlich auszusprechen. Das Gleiche gilt aber auch für die Beziehung zwischen Nele und ihrer Mutter.

Emotionen / Protagonisten
Mir hat Nele gut gefallen und ich konnte auch ihre Entwicklung gut nachvollziehen. Sie hat als Jugendliche an dem schicksalshaften Tag mit Henry sehr viel einstecken müssen und dazu auch noch ein schlimmes Erlebnis mit Ihrer Mutter gehabt. Da hätte ich mir etwas mehr Rückrat von ihr gewünscht um die Mutter zur Rede zu stellen. Aber als Jugendliche kann man gerade Verhalten von seinen Eltern eher schlecht hinterfragen. Hier hat mir Nele sehr leid getan. Aber sie ist ein starker Charakter und musste sich in New York durchkämpfen und dafür auch unkonventionelle Wege gehen.

Henry hat mich am Anfang richtig sauer gemacht. Er hat ein pubertäres und kindisches Verhalten an den Tag gelegt, für das ich ihn zum Teufel geschickt hätte. Auch wenn man später die Auflösung dafür erhält fand ich das überhaupt nicht in Ordnung.

Die Liebesbeziehung ist für mich nicht ganz greifbar und nachvollziehbar. Ja, es war Neles erster Kuss und der erste Junge, für den sie sich interessiert hat. Und auch wenn Vieles am Ende sich aufklärt, kann ich die Anziehung zwischen den beiden nicht so wirklich fühlen.

Ben ist eine gute Seele und ich fand ihn sehr sympathisch. Am Anfang war die Bekanntschaft mit ihm eher Mittel zum Zweck, denn zunächst wollte sie Henry mit ihm eifersüchtig machen. Aber er wird für Nele ein guter Freund und wichtiger Anker in ihrem Leben.

Laura, Neles Mutter ist für mich sehr ambivalent und egoistisch, auch wenn es sich zum Ende etwas bessert. Aber auch hier ist die fehlende Kommunikation der Ursprung aller Missverständnisse. Was mir für Nele sehr leid tat, da die Beziehung zwischen Tochter und Mutter schon seit dem Weggang von Neles Vater Eddy gestört war, und die Mutter mit depressivem Verhalten der Tochter gegenüber kein Interesse mehr gezeigt hat.

Handlungsaufbau / Spannungsbogen
Besonders interessant ist der Aufbau der Geschichte. Der Prolog handelt von Nele als Kind, wie sie ihre depressive Mutter erlebt und zum ersten Mal Henry kennenlernt. Ab dann kommen die Kapitel im Wechsel zwischen Nele als Jugendliche und junge Erwachsene, wie sie zum einen jährlich ihre Sommer dort verbringt und zum anderen sich in New York als Musicaldarstellerin durchschlägt, und Nele 2019 auf Juist, wie sie den letzten, emotionalen Schritt gehen und das Haus und die Erinnerungen ausräumen muss. Durch die ständigen Zeitsprünge bleibt die Spannung immer erhalten, viele Fragen aus der “Gegenwart” werden dadurch erst peu à peu aufgeklärt. Einen großen Showdown gibt es nicht, aber am Ende sind alle glücklich und zufrieden.

Szenerie / Setting
Die Insel Juist ist sehr beschaulich und idyllisch, ein krasser Gegenteil natürlich zu der Stadt, die niemals schläft, New York. Juist ist klein, nur der Arzt darf dort ein Auto haben. Und jeder kennt jeden. Katharina Herzog hat die Insel sehr bildhaft und authentisch beschrieben, auch wenn sie hier ab und zu sich der dichterischen Freiheit bedient hat, und Wege abgekürzt und Ecken anders benannt hat. Aber das tut dem ganzen Feeling kein Abbruch. Natürlich ist es auch nicht realistisch mal eben von Juist nach New York zu jetten (jeder, der mal auf der Insel war, weiß wie umständlich die An- und Abreise ist). Aber darum geht es auch nicht, sondern es geht vor allem um die Darstellung der Gegensätze zwischen Juist und New York. Und das empfinde ich als voll gelungen.

Sprache / Schreibstil
Katharina Herzog hat einen wunderbar angenehmen, bildhaften und flüssigen Sprachstil, der mir sehr gut gefallen hat. Wir erleben Neles Geschichte aus der Perspektive des personalen Erzählers im Präteritum, was ich für diese Form des Romans als absolut passend finde.

FAZIT
Ein schöner, sommerlicher Roman, der viele emotionale Momente bereithält, abwechslungsreich und wunderbar schnell zu lesen ist. Ein bisschen hat mir die Tiefe bei den Protagonisten und in der Liebesgeschichte gefehlt, trotzdem hat mir das Buch rundum gut gefallen und schöne Lesestunden bereitet.

von TheUjulala, 15. August 2020