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Seit du bei mir bist

Roman von Nicholas Sparks
Seitenanzahl:592 Seiten
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht:2017
Verlag: Heyne Verlag; Grand Central
ISBN:978-3-641-10246-3
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Kurztext / Annotation

Mit 34 glaubt Russell auf der absoluten Glücksseite des Lebens zu stehen: Er hat eine umwerfende Frau und eine süße kleine Tochter, ein wunderschönes Haus und beruflichen Erfolg. Aber dann zerbricht sein Traum binnen kürzester Zeit: Er verliert seinen Job, und in seiner Ehe zeigen sich gefährliche Risse. Plötzlich steht er als beinahe alleinerziehender Vater da und fühlt sich vollkommen überfordert. Doch noch größere Herausforderungen warten auf ihn - und mit ihnen die Chance auf ein neues Glück.



Nicholas Sparks, 1965 in Nebraska geboren, lebt in North Carolina. Mit seinen Romanen, die ausnahmslos die Bestsellerlisten eroberten und weltweit in über 50 Sprachen erscheinen, gilt Sparks als einer der meistgelesenen Autoren der Welt. Mehrere seiner Bestseller wurden erfolgreich verfilmt, drei weitere Filme sind derzeit in Planung. Alle seine Bücher sind bei Heyne erschienen.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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Kapitel 1

Vater, Mutter, Kind

»Wow!«, erinnere ich mich gesagt zu haben, als Vivian mit dem positiven Schwangerschaftstest aus dem Bad kam. »Das ist ja super!«

In Wahrheit gingen meine Gefühle eher in Richtung: Ehrlich? Jetzt schon?

Es war mehr ein Schock als alles andere, gewürzt mit einer Prise Panik. Wir waren erst seit gut einem Jahr verheiratet, und sie hatte bereits gesagt, dass sie vorhabe, die ersten Jahre zu Hause zu bleiben, wenn wir irgendwann ein Kind bekämen. Ich hatte ihr immer beigepflichtet, doch in jenem Moment begriff ich, dass unser Leben als Doppelverdiener bald vorbei sein würde. Darüber hinaus war ich mir nicht sicher, ob ich schon bereit war, Vater zu werden, aber was sollte ich tun? Sie hatte mich ja nicht hereingelegt oder mir verheimlicht, dass sie sich ein Baby wünschte, und sie hatte mir Bescheid gesagt, als sie die Pille absetzte. Natürlich wollte ich auch Kinder, aber wir verhüteten erst seit wenigen Wochen nicht mehr. Ich weiß noch, dass ich dachte, es würde wahrscheinlich ein paar Monate dauern, bis ihr Körper sich wieder umgestellt hatte.

Aber nicht bei meiner Vivian. Ihr Körper hatte sich sofort wieder umgestellt. Meine Vivian war fruchtbar.

Ich schlang die Arme um sie und musterte sie. Strahlte sie schon? Doch dafür war es noch zu früh, oder? Was genau bedeutete dieses Strahlen überhaupt? War das einfach eine andere Formulierung für verschwitzt sein? Inwiefern würde sich unser Leben verändern? Und wie stark?

Fragen kreisten und kreisten, und als ich damals meine Frau im Arm hielt, wusste ich, Russell Green, auf keine davon eine Antwort.

Monate später war es so weit, wobei ich zugeben muss, dass ein Großteil jenes Tages in meiner Erinnerung verschwimmt.

Heute denke ich, ich hätte wahrscheinlich besser alles aufgeschrieben, als es noch frisch war. Einen Tag wie diesen sollte man in allen Einzelheiten erinnern, nicht nur in den unscharfen Bildern, die ich im Gedächtnis habe. Dass ich überhaupt noch so viel davon weiß, liegt an Vivian. Ihr scheint sich jedes Detail tief eingeprägt zu haben. Andererseits war sie ja auch diejenige, die die Wehen ertragen musste, und Schmerz kann das Bewusstsein schärfen. Heißt es zumindest.

Eines weiß ich allerdings: Manche unserer Erinnerungen an die Ereignisse an jenem Tag weichen leicht voneinander ab. Zum Beispiel fand ich mein Verhalten unter den gegebenen Umständen völlig nachvollziehbar, während Vivian mich mal egoistisch, mal schlichtweg einen Idioten nannte. Wenn sie ihren Freundinnen die Geschichte erzählte - und das hat sie oft getan -, brachen sie in Gelächter aus oder schüttelten den Kopf und sahen sie mitleidig an.

In meinen Augen allerdings war ich weder egoistisch noch ein Idiot; immerhin war es unser erstes Kind, und keiner von uns beiden wusste genau, was zu erwarten war, als die Wehen einsetzten. Ist man je bereit dafür? Eine Entbindung, war mir erklärt worden, konnte ganz unterschiedlich verlaufen - mehr als ein Mal erinnerte Vivian mich während der Schwangerschaft daran, dass es von den ersten Wehen bis zur tatsächlichen Geburt länger als einen Tag dauern könne, besonders beim ersten Kind, zwölf Stunden seien keine Seltenheit. Wie die meisten werdenden Väter betrachtete ich meine Frau als Expertin, immerhin war sie diejenige, die viele Bücher darüber gelesen hatte.

Es sollte auch festgehalten werden, dass ich am fraglichen Morgen beileibe nicht komplett versagte. Ich hatte meine Verantwortung ernst genommen. Sowohl Vivians Tasche als auch die für das Baby waren gepackt, beide waren mehrfach auf Vollständigkeit überprüft worden. Fotoapparat und Videokamera warteten geladen und einsatzbereit, und das Kinderzimmer war mit allem bestückt, was unser Baby für mindestens einen Monat brauchte. Ich kannte den schnellsten Weg zum Krankenhaus und hatte Ausweichrouten für den Fall eines Staus ausgetüftelt. Dass das Baby bald kommen würde, wusst