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Bewertung:


In einem baskischen Dorf wird ein Familienvater, Ehemann und Arbeitgeber auf offener Straße erschossen. Mitglieder der ETA sind dafür verantwortlich, sogar der Sohn der befreundeten Nachbarfamilie.
Nichts ist mehr so, wie es vorher war. Geschwister streiten, verlassen ihre Familien und versuchen das Schreckliche zu vergessen. Aber sie können es nur verdrängen und sind gezeichnet von der sinnlosen Gewalt, die zwischen den baskischen Fanatikern und den Spaniern herrrscht.
Aramburu versteht es, den Leser hineinzuziehen in die Geschichte, die so geschehen sein könnte. Man begreift, wie die Jugendlichen hineingeraten in da Netz aus Hass und Gewalttätigkeit.
Freundschaften und Familien brechen auseinander und leiden unter dem Verlust geliebter Menschen, sei es durch Mord oder lange Gefängnisstrafen.
Die Frauen sind einerseits verbittert, andrerseits versuchen sie, wieder Frieden zu schaffen, um ihren Familien ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
Trotz der 750 Seiten spannend, so dass man nicht aufhören kann zu lesen und am Schluß fast enttäuscht ist, am Ende des Buches angekommen zu sein.

von PFIFF, 12. September 2018
Bewertung:

Über das Baskenland und die ETA wurde noch nicht soviel geschrieben. „Patria“ (Heimat) wurde mit dem höchsten spanischen Literaturpreis ausgezeichnet. Noch nie habe ich einen derartig guten Roman gelesen. Er hat mir gezeigt, wie lange ein politischer Konflikt (mit vielen Toten auf beiden Seiten) in einem Dorf und in einer Familie nachhallt. Zwei befreundete Familien werden durch den Tod Txatos auseinandergerissen. Ihre Freundschaft wird durch den Druck im Dorf auch nach Jahren noch stark belastet. Faszinierend fand ich die Tatsache, dass ich mich als Leserin weder auf die Seite der Täter noch der Opfer stellen konnte. Ein ständiges Wechselbad der Gefühle treibt den Leser voran und die 750 Seiten starke Lektüre bleibt noch lange im Gedächtnis.

von Barbara Kumpitsch