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Bewertung:

Thomas kommt zurück an seine alte Schule zu einer Feier, trifft seine Kameraden und Eltern.
Er ist inzwischen ein renomierter Autor.
Die Vergangenheit holt ihn ein. Er war damals in eine Klassenkameradin verliebt, so wie auch andere Mitschüler.
Als sie eines Tages spurlos verschwand, dachten alle, sie sei mit einem heimlichen Geliebten geflüchtet.
Dass das nicht der Wahrheit entsprach, wissen einige, aber jeder hat seine eigene Wahrheit und versucht, damit fertig zu werden, schuld am Verschwinden der koketten Vinca gewesen zu sein.
Drohbriefe kursieren, Angst macht sich breit und alle Beteiligten versuchen sich auszutauschen, um herauszubekommen, wer noch von den Vorfällen vor mehr als 20 Jahren Kenntnis hat.
Ein Wettlauf beginnt, den manche nicht überleben.
Musso lässt uns in die Tiefen der Seelen blicken, in die Abgründe und geheimen Sehnsüchte. Spannend verflicht er Schicksale, nimmt Wendungen, gibt Rätsel auf und löst sie zum Schluß.

von PFIFF, 11. Oktober 2019
Bewertung:

Thomas kehrt nach vielen Jahren zu einem Schuljubiläum in seine Heimat Cap d'Antibes zurück. Die Vergangenheit droht ihn einzuholen, denn die alte Sporthalle seiner Schule soll abgerissen werden. Und was dabei zu Tage kommen kann, wird Thomas Leben zerstören.
Guillaume Musso hat eine großartige Geschichte geschrieben, die den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann zieht und bis zum überraschenden Ende nicht mehr loslässt. Diesmal kommt Musso ohne Zeitreisen oder ähnliches aus, auch wenn dies bei seinen bisherigen Romanen schon so etwas wie ein Markenzeichen war. Mich hat es aber nicht gestört, im Gegenteil: Ich finde "Die junge Frau und die Nacht" einen gelungenen Thriller, der mir spannende Lesestunden am Strand gebracht hat.

von Barbara Pernter
Bewertung:

Sehr angenehmer Schreibstil, ein wahres Lesevergnügen bis zur letzten Seite.
Klassentreffen nach 25 Jahren im St. Exupery College an der Côte d‘Azur . Damals ist die Schülerin Vinca und (oder mit ihrem) Lehrer Alexis spurlos verschwunden. Was hat sich wirklich ereignet? Die Beobachtungen und die Beschreibungen der ehemaligen Schülerinnen und Schülern auf den Klassentreffen sind pointiert. Die privaten Verhältnisse sind auf ein Maß beschränkt, das dem Roman guttut.
Maxime „beordert“ seinen Freund Thomas aus New York zu diesem Treffen. Damals im Dezember 1992 haben beide den Lehrer Alexis - nach falscher? Anschuldigung von Vinca – getötet und die Leiche in einer Mauer des Turnsaales einbetonieren lassen. Der Turnsaal solle einem Neubau weichen und die Mauer abgerissen werden. Maxime und Thomas fürchten um die Aufdeckung ihrer Mordtat. Ein Seelenstriptees der Mörder folgt. Vinca war die große Liebe von Thomas. Doch jemand will „Rache“ für den Tod von Vinca. Mit der rastlosen Suche von Thomas nach Erklärungen und Lösungen setzt sich das Puzzle langsam zusammen, doch nichts entspricht der Wirklichkeit was auf den ersten Blick plausibel erscheint. Neben dem Ich-Erzähler Thomas stellen Freunde und Familienmitglieder ihre eigene erlebte Wirklichkeit dar. Ein literarisches Panoptikum. Die Spannung steigert sich zunehmend, der Leser jedoch tappt im Rätsel um den Rächer im Dunkeln. Diese verschiedenen Sichtweisen der Wirklichkeit sind das besondere Stilmittel, das den Roman besonders lesenswert macht.
„... zu viele Enthüllungen, zu viele Dramen, zu viele Tote, zu viele Drohungen...“ (Zitat Musso) beschreiben die Romanhandlung treffsicher und ziehen den Leser in seinen Bann. Als nach dem letzten Toten sich so etwas wie Entspannung einstellen will, wird dem Leser zum Ende eine „Hammerpointe“ serviert.

von Manfred Fürst, 1. Juli 2019
Bewertung:

Ähnlich wie bei Tommy Jaud ein bisschen weiter unten, heißt es auch bei Guillaume Musso bei so manchem Vielleser: Gottseidank wieder ein Neuer.

Verlässlich gut, ohne negative Überraschung, man weiß, worauf man sich einlässt und was einem erwartet. Nein es geht nicht um das Zehnjahres-Jesolo-Jubiläum, aber die Motivation ist irgendwie schon vergleichbar. Schriftsteller kehrt nach langer Zeit in sein Heimatdorf zurück und auch im kleinsten Dorf gibt es so manch großes Geheimnis.

Echt verdammt spannend, bis zur letzten Seite, und warum soll man auf verlässlich Gutes verzichten? Tut man ja bei Schokolade auch nicht.

von Elisabeth Wallinger
Bewertung:

Als Vinca endlich das Objekt ihrer Liebe umarmte, flüsterte ihr eine innere Stimme zu, dass dies alles ein böses Ende nehmen würde. Aber das junge Mädchen scherte sich nicht um seine Zukunft. Die Liebe ist alles oder nichts. Was zählte, war einzig dieser Moment. Kurze Zeit danach verschwand Vinca und sie wurde nie wiedergesehen. 25 Jahre später kehrt der Schriftsteller Thomas zum Schuljubiläum zurück an die Cote d’Azur. Doch der wahre Grund ist ein anderer und liegt weit zurück in seiner Vergangenheit. Ein entsetzliches Geheimnis, das ihm jetzt um die Ohren zu fliegen droht…
Ein Meisterwerk der psychologischen Spannung, voller überraschender Wendungen bis zum Schluss, die Sie nicht verpassen sollten. Garantierter Lesegenuss!

von Heidi Haspinger
Bewertung:

Was wurde aus Vinca?
Eine Jahrgangsfeier an einem Gymnasium an der Cote d’Azur droht, ein altes Geheimnis ans Licht zu bringen. Thomas und Maxime fürchten um ihre Freiheit, versuchen aber gleichzeitig, das Rätsel um Vincas Verschwinden zu lösen. Denn es gibt Anzeichen, dass nichts so ist wie es zu sein scheint.
Der Anfang des Buches zog sich ein wenig, doch bald war ich in der Geschichte gefangen und habe selbst mitgerätselt, was denn nun aus Vinca wurde. Leider verrät sich der Autor zwischendurch einmal selbst und so war die große Überraschung für mich weg, aber der Weg ist ja das Ziel und ich habe mich sehr über die Auflösung gefreut. Denn es ist tatsächlich nichts, wie es scheint und das Buch bietet einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte.
Cold Cases sind ja immer ein wenig ein schwieriges Thema. Zu viel Zeit vergangen, Zeitzeugen verstorben und scheinbar unlösbar. Doch genau das macht ja den Reiz aus und Musso hat den Fall für mich mehr als akzeptabel aufgebaut und aufgelöst. Stellenweise war man versucht zu glauben, dass Musso seine eigene Geschichte nieder schreibt.
Sein sprachlicher Ausdruck ist wieder einmal unübertroffen und man merkt ihm die Liebe zu seinem Ort der Kindheit regelrecht an.
Fazit: wieder ein Buch eines meiner Lieblingsschriftsteller, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich mag zwar mehr die mystischen Bücher von ihm, aber auch im Krimibereich kann er sehr gut mithalten.

von Harakiri, 12. Juni 2019